Lifesick – Swept In Black
2015 gegründet, ein Jahr später bereits das Debüt via Southern Lord veröffentlicht und dann gleich ab auf Tour: Die dänischen Senkrechtstarter Lifesick versuchen der düsteren Hardcore-Szene ihren Stempel aufzudrücken und betont anders zu klingen. Die Produktion passt eher zu Crust-Bands, Sludge- und Black’n’Roll-Elemente sorgen für metallische Untertöne. Nunmehr bei Isolation Rec. gelandet, steht der passend betitelte Zweitling „Swept In Black“ in den Startlöchern.
In gerade mal einer kompakten halben Stunde rattern Lifesick durch diese Platte und nehmen keine Gefangenen. „Lifesick 2“ gibt das Tempo vor als verlängertes Intro. Von Beginn an umweht ein dezenter Pesthauch das Arrangement, und doch setzt es klassischen Hardcore, der in den letzten 30 Sekunden nochmals abhebt. Danach zieht es „Buying Time“ mitten in den Pit – kerzengerade, brachial und mit der Faust in der Luft. Dass ein paar schwarzmetallische Untertöne im Hauptriff mitschwingen, wird wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Es geht natürlich auch anders, wie unter anderem „Serpent King“ zeigt. Hier nehmen die Dänen das Tempo über weite Strecken komplett raus und orientieren sich in der knorrigen Stimmung etwas an Entombed. Schließlich wirft „Suicide Spell“ all das und noch viel mehr in einen gewaltigen Topf. Ein bisschen Holpern hier, ein wenig Sludge da, Crustcore-Elemente ganz nebenbei – ein kurzweiliger Mix mit Groove-Lust.
Und so reißen Lifesick mit vergleichsweise spärlichen Mitteln von der ersten Sekunde an mit. „Swept In Black“ weiß ganz genau, worauf es sich bezieht, spielt geschickt mit vertrauten Referenzen und zieht letztlich doch – laut und deutlich – in eine ganz eigene Richtung. Vom sogenannten ’schweren zweiten Album‘ wollen die Dänen nichts wissen und klingen stattdessen noch eine ganze Spur finsterer. Definitv ein weiteres amtliches Versprechen für die Zukunft.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 09.11.2018
Erhältlich über: Isolation Rec.
Facebook: www.facebook.com/lifesick
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