Venom – Storm The Gates

| 14. Dezember 2018 | 0 Comments
Venom

(c) Spinefarm Records

Venom als Metal-Urgesteine zu bezeichnen, greift zu kurz. Die (Mit-)Erfinder des Begriffs ‚Black Metal‘ sind heute aktiver denn je und nähern sich dem 40jährigen Bandjubiläum. In etwa ein Viertel dieser Zeit hat das aktuelle Lineup um das nach wie vor angenehm bissige Original Cronos mittlerweile auf dem Buckel, von Entspannung oder Altersmilde ist keine Spur. Im Gegenteil: Auf das bereits starke „From The Very Depths“ folgt mit „Storm The Gates“ der nächste Dampfhammer.

Von der ersten Sekunde an bricht musikalisches Unheil herein. Cronos hat nichts von seiner sympathischen Ur-Wut verloren, auch wenn der Sound in den letzten Jahren – zumindest für Band-Verhältnisse – eine Spur filigraner wurde. „Bring Out Your Dead“ bringt den Sound auf den Punkt und packt sämtliche altbekannten Band-Trademarks – Thrash, Heavy und, ja, den obligatorischen Hauch Black Metal – in 200 beißende Sekunden. Im direkten Anschluss geht „Notorious“ steiler noch vorne, während der Refrain fast sogar so etwas wie eingängige Momente zulässt, sofern das bei dieser knorrigen Präsentation überhaupt denkbar ist.

Waschechte Wutproben, wie die Blackened Thrash-Granate „The Mighty Have Fallen“, wissen mitzureißen und zu begeistern. Venom begeben von der ersten Sekunde an in den Sprint und haben keine Zeit, um zu entspannen. Im Gegenteil, das Gitarrensolo scheint sich sogar selbst zu überholen. „I Dark Lord“ versucht es hingegen mit mehr Groove und Düsternis, erinnert damit im besten Sinne an die fiesen Gehversuche Anfang der 80er. Obligatorische Standards, wie das bekömmlich stampfende „Immortal“, die tiefschwarze Ballerburg „Beaten To A Pulp“ und das hektische „Suffering Dictates“, mischen ebenfalls vorne mit.

Echte Überraschungen bleiben aus – natürlich, möchte man fast sagen, schließlich handelt es sich hierbei um Venom. Die britischen Veteranen wissen längst, wie sie zu klingen haben, suhlen sich in einem Hauch von Extreme-Nostalgie und packen doch stets die richtigen Riffs und Blasts aus, um ganz vorne mitzuspielen. Natürlich weckt „Storm The Gates“ wohlige Erinnerungen an einfachere metallische Zeiten, illustriert zugleich aber ebenso, dass Cronos und Konsorten längst über den alten Ruf des Dilettanitismus erhaben sind.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.12.2018
Erhältlich über: Spinefarm Records (Universal Music)

Website: www.venomslegions.com
Facebook: www.facebook.com/officialvenomband

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Category: Magazin, Reviews

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