A Secret Revealed – Sacrifices
Irgendwas muss in Würzburg im Wasser sein, denn neben Der Weg einer Freiheit und Phantom Winter (sowie zuvor Omega Massif) steht mit A Secret Revealed gleich noch eine Band für klaustrophobe, epische Klänge mit Black Metal-Anteilen. Seit dem im Frühjahr 2015 veröffentlichten Debüt „The Bleakness“ war es relativ ruhig um das Quintett, mit Michael Heim (ehem. Necrotted) wurde ein neuer Frontmann ins Bandgefüge integriert. Große Veränderungen hört man „Sacrifices“ allerdings nicht an.
Soll aber keineswegs heißen, hieran wäre auch nur annähernd irgendetwas austauschbar: In knapp 56 Minuten rumpeln die Bayern durch die Lande, gewohnt episch und doch so knüppelhart. Songs wie „Empty Throne“ springen geschickt zwischen den Welten herum und reißen binnen Sekunden von den Sitzen. Wütende Frontalattacken und eine gekonnte Mischung aus Growls und Screams gehen unter die Haut – das muss doch Black Metal sein, oder? Genre-Puristen steigen spätestens nach zwei Minuten aus, wenn die erste kurze Zäsur mit Post-Hardcore flirtet. In weiterer Folge entladen sich gleich mehrere Druckwellen, begleitet von instrumentalen, balladesk angehauchten Zwischenspielen.
Diese geschickt ins Gewebe jedes einzelnen Tracks eingewobenen Verschnaufpausen sind auch dringend notwendig, um hier durchzuhalten. Immer wieder explodieren A Secret Revealed aufs Neue, auch wenn Länge und Intensität durchaus variieren können. In „The Downfall“ gestaltet sich die zweite Hälfte vergleichsweise zurückgenommen, fast schon nachdenklich, während der Opener „Grieved“ laufend klaustrophobe Gitarren Einzug halten lässt. Zwischen furioser Ballerburg und einem Hauch Nachdenklichkeit entwickelt sich ein achtminütiges Monstrum der Extraklasse.
Unnachgiebig von der ersten bis zur letzten Sekunde: „Sacrifices“ wirkt beinahe so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Der Wechsel am Mikrofon macht sich kaum bemerkbar, auch musikalisch bleiben A Secret Revealed so kompakt wie auf ihrem Debüt. Und klar, der Sound geht durchaus an die Substanz, daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Zwischen epischen Klangbögen und rasender Wut entwickelt sich ein weiterer Leckerbissen der extremen Sorte. Künftig muss man A Secret Revealed wohl in einem Atemzug mit ihren Würzburger Kollegen nennen, und das vollkommen verdient.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 25.01.2019
Erhältlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)
Website: www.asecretrevealed.de
Facebook: www.facebook.com/asecretrevealed
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