A Swarm Of The Sun – The Woods
Bloß nichts übereilen: Von Stress und Hektik halten A Swarm Of The Sun herzlich wenig. Ihr monolithischer, tiefschwarzer Post Rock, der schon mal in metallischen Gefilden wandelt, braucht Zeit und Raum, um sich vollends entfalten zu können. So hat „The Rifts“ bereits vier Jahre auf dem Buckel – Grund genug für das schwedische Duo, nun nachzulegen. „The Woods“ verliert abermals nur wenige Worte und lässt stattdessen die Musik sprechen.
Der zaghafte Einsatz von Gesang ist mittlerweile so etwas wie ein Markenzeichen und intensiviert die ohnehin bereits hochspannende Atmosphäre. Drei Monolithen, jeweils 12 bis 13 Minuten lang, erstrecken sich über die Platte. In „An Heir To The Throne“ sind zarte Vocals zu vernehmen – überaus schüchtern, vorsichtig, geradezu liebreizend. Sie säumen den ellenlagen Aufbau in minimalistisch inszenierter Noir-Atmosphäre, die durchaus Bohren-Charme annimmt. Zur Halbzeit setzen verzerrte Gitarren ein, es wird endlich ein wenig härter, auch wenn das Tempo getragen bleibt. Dafür nimmt die Lautstärke bis zum finalen Crescendo kontinuierlich zu – und plötzlich herrscht Stille.
Die gekonnte Inszenierung überwiegend instrumentaler Gefühlsregungen begleitet diese Platte und erreicht immer neue Höhepunkte. Im eröffnenden „Blackout“ arbeitet das Duo ebenfalls beinahe unendlich lange auf die große Explosion hin, Gänsehaut und in Spannung geweitete Pupillen sind die Folge. „The Woods“ beginnt ebenfalls gemächlich, nimmt sogar eine Orgel hinzu, entpuppt sich aber schnell als härtester Track dieser Platte. Die finalen Minuten bewegen sich in Post-Metal- und Post-Hardcore-Gefilden, der Wutausbruch ist gewaltig.
Was dabei nicht übersehen werden sollte: A Swarm Of The Sun wiederholen sich gerne und setzen auf einen gewissen Grad an Parallelismus. Die erste Hälfte sämtlicher drei Songs verfolgt ein beinahe identes Rezept des ruhigen, reduzierten Spannungsaufbaus. Das muss man freilich mögen, dafür fällt die anschließende Explosion erst recht gewaltig aus. „The Woods“ zeigt sich im besten Sinne brachial und erschütternd – ein weiteres gelungenes Machwerk der melancholischen Post-Schwarzmaler aus Schweden.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 11.01.2019
Erhältlich über: Version Studio / Sound Pollution (Rough Trade)
Website: www.aswarmofthesun.com
Facebook: www.facebook.com/aswarmofthesun
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