Ravager – Thrashletics
In Niedersachsen formiert sich aktuell ein neues Thrash-Metal-Powerhouse. Wobei, so ganz neu sind Ravager ja nicht, besteht das Quintett aus Walsrode doch bereits seit 2014. Über den Sound gibt es herzlich wenig zu berichten: Ihr bissiger, durchaus ausladend gestalteter Thrash erinnert an Kreator, Tankard und Overkill. „Thrashletics“, das mittlerweile zweite Studioalbum, geht dem Titel entsprechend steil nach vorne, hat aber auch die eine oder andere kleinere Überraschung zu bieten.
Zu Beginn gehen es Ravager allerdings vergleichsweise traditionell an und packen den Dampfhammer aus. Nach einem kurzen Intro geht „Mindblender“ sogleich nach vorne und lässt keinen Zweifel über die Qualität dieses Zweitlings. Fieses Uptempo, wütende Riff-Attacken und Philip Herbsts angenehm schneidende, leicht schrille Vocals – bissiges Gekeife mit eitrigem Geifer – kommen verdammt gut. Der anknüpfende Titelsong „Thrashletics (Out Of Hell)“ gibt sich zumindest eine Halbzeit lang martialischem Groove hin und schlägt sich ebenfalls gut. In Zeitlupe funktioniert der Nackenrotor fast noch besser.
Und dann sind da noch die beiden Tracks mit Überlänge, für viele junge Bands einem steilen Abhang gleich. Nicht aber hier, denn gerade „Dead Future“ – ein kleines Opus Magnus mit feiner Melodik, das nach und nach das Tempo komplett herausnimmt – kommt gut. „Slaughter Of Innocents“ geht mit neun Minuten Spielzeit tatsächlich an die Grenzen des Machbaren, schlägt aber vollends ein. Zwischen rasenden Attacken und feinsinnigem zweiten Teil stimmt hier so ziemlich alles. Mehrere Dampfhammer rundherum, darunter das intensive „Dysphoria“ und der Uptempo-Bastard „Pit Stop … Don’t Stop In The Pit!“, runden das Geschehen gekonnt ab.
Vielleicht nicht übermäßig innovativ, dafür verdammt gut: „Thrashletics“ knüpft an das bereits sehr gute Debüt an und drängt ganz klar in die oberste Spielklasse. Kaum Verschnitt, cleveres Songwriting und das richtige Maß an Ballerburg, Groove und filigranem Songwriting sprechen eine deutliche Sprache. Ravager sind für ein zweites Album schon verdammt weit und geben zugleich ein fettes Versprechen für eine goldende Zukunft ab.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 15.02.2019
Erhältlich über: Iron Shield Records / Pure Steel Records (Soulfood Music)
Website: www.ravager-thrash.de
Facebook: www.facebook.com/ravagerthrash
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