The Moth Gatherer – Esoteric Oppression
Der Sound von The Moth Gatherer lässt sich nur schwerlich in adäquate Worte kleiden. Seit Jahren suchen die Schweden nach dem perfekten Mix aus Sludge, Doom und Post Metal, zuletzt auf „The Earth Is The Sky“ deutlich elektronischer unterwegs, zumindest für Band-Verhältnisse. Das Line-up wurde kräftig umgebaut, am Sound änderte sich allerdings recht wenig: „Esoteric Oppression“ knüpft souverän an seinen starken Vorgänger an.
Wie gut The Moth Gatherer mittlerweile sind, illustriert „Motionless In Oceania“. Stolze acht Minuten dauert dieser Nackenschlag, und er wird mit jeder Minute besser. Zu Beginn legen es die Schweden monolithisch an, nehmen ein wenig Elektronik hinzu und erzeugen knisternde Spannung. Die Explosion ist nahe, und doch nimmt man sich für die Strophen erst einmal zurück. Victor Wegeborn baut mit martialischen Schreien und Growls Spannung auf, während das Arrangement in beinahe doomige Anspannung verfällt. Instrumentale Zwischenspiele treiben den Aufbau voran. Hier entlädt sich nichts, stattdessen wirken die Riffs scharfkantiger, finsterer, verzweifelter. Ehe man sich versieht, ist der emotionale Abgrund erreicht.
Die Art und Weise, wie sich The Moth Gatherer in diese Songs hineinsteigern, ringt Respekt ab, auch wenn es nicht durchgehend so hochklassig bleibt. Ein „The Failure Design“ weist großartige Momente auf und überrascht mit packender Melodie, wirkt aber ebenso vertraut wie das folgende „Phosphorescent Blight“. Vertrautheit muss – gerade in diesem Genre – allerdings kein Fehler sein, bloß fühlt man sich immer wieder ein wenig an „A Bright Celestial Light“ erinnert. Dass es aber auch anders geht, beweist der sperrige, epische Aufbau von „The Drone Kingdom“, wenngleich der Frauengesang wenig Neues beizutragen vermag.
Sich mit dem eigenen, bärenstarken Back-Katalog zu messen, ist schwierig, und so schlagen The Moth Gatherer immer wieder gar vertraute Töne an. Das macht aber gar nichts, denn sie verstehen ihr Handwerk prima und wissen mittlerweile ebenso, mit welchen elektronischen Elementen sie kokettieren müssen, um eine Punktlandung hinzulegen. „Esoteric Oppression“ weiß auch ohne Aha-Effekt zu begeistern, wobei alleine das monolithische „Motionless In Oceania“ bereits den Kauf wert ist – ein kleines Kunstwerk von Meisterhand.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 22.02.2019
Erhältlich über: Agonia Records (Soulfood Music)
Website: www.themothgatherer.com
Facebook: www.facebook.com/TheMothGatherer
Letzte Kommentare