Any Given Day – Overpower

| 15. März 2019 | 0 Comments
Any Given Day

(c) Mirko Witzki

Darf – soll – man eine junge Band nach zwei Topsellern in Folge noch als Newcomer bezeichnen? Seit 2012 wirben Any Given Day ordentlich Staub in der modernen Metal-Szene auf. Ihr Debüt ging auf Platz 28, der Nachfolger „Everlasting“ sogar auf Platz 14 der deutschen Charts. Mit ihrem Mix aus Metalcore, Post-Hardcore und Modern Metal trifft das Quintett den Nerv der Zeit und bringt diese Klasse auch regelmäßig auf die Bühne. „Overpower“ will den Erfolgslauf fortsetzen.

Diese elf Songs machen Mut, handeln von Außenseitern, von Selbstbestimmung, trotzen sämtlichen Widrigkeiten. Mit der mittlerweile vertrauten Mischung aus Dreck und Melodik stürzen sich Any Given Day kopfüber in ihre neue Platte. Einige Songs, darunter „Savior“, kennt man bereits. Hier wird der Bandsound auf den Punkt gebracht: peitschende Strophen, ultra-eingängiger Refrain und kleinere Muskelspiele nebst melancholischen Momenten. Was sich freilich etwas formelhaft liest und durchaus an Killswitch Engage erinnert, punktet durch das richtige Maß an moderner Produktion, starkem Songwriting und hörbarer Spielfreude.

Schnell zeigt sich, dass keine großen kreativen Sprünge von Any Given Day erwartet werden dürfen, und das ist vollkommen in Ordnung. Das deutsche Quintett besitzt beneidenswertes musikalisches Ur-Verständnis und schüttelt Hits en masse aus dem Ärmel. Die kampferprobte Hymne „In Deafening Silence“ wartet mit Gang-Shouts und vertraut klingenden Gast-Vocals auf, „Start Over“ blüht vor allem in den sprintenden Passagen auf und der Schlüsselsong „Lonewolf“ punktet mit mehr Wumms durch Midtempo. Selbst die obligatorische Ballade „Fear“ klappt prima.

Kurzweilige Tracks ohne jegliche Tristesse, dafür gutes Handwerk und noch mehr Spaß an der Musik tragen auch „Overpower“ in Richtung Modern-Core-Thron. Im Prinzip setzen Any Given Day den auf ihren ersten beiden Alben eingeschlagenen Weg souverän fort und lassen nur wenig Platz für Überraschung. Kleine Überflieger, potenzielle Live-Granaten und jede Menge gutklassiges Material rundherum macht auch diese Platte zu einem weiteren Volltreffer.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.03.2019
Erhältlich über: Arising Empire (Warner Music)

Website: anygivenday.eu
Facebook: www.facebook.com/AnyxGivenxDay

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Category: Magazin, Reviews

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