Noisem – Cease To Exist
Nach zwei starken Alben verschwanden Noisem Ende 2015 plötzlich von der Bühne. Warum, das weiß niemand so genau, doch vor einigen Monaten tauchte das Trio um Exhumed-Gitarrist Sebastian Phillips erneut auf, um Unheil zu verbreiten. Man nahm nur kurz Anlauf, so scheint es, um eine weitere Grindcore-Granate unters Volk zu bringen. „Cease To Exist“ rattert abermals mit Höchstgeschwindigkeit durch und nimmt dabei keine Gefangenen.
Was das US-Trio so spannend macht, ist das wiederholte Ausbrechen aus gängigen Grind-Schemata. Bereits der zweite Track, „Deplorable“, dreht nach der halben Spielzeit ab, nimmt das Tempo heraus und packt ein wenig Death-Metal-Groove aus. Die alte Schwedenstahl-Schule ist nicht mehr als ein kurzes Innehalten, denn rundherum regiert das pure Chaos – siehe und höre auch der martialische, angenehm an Nasum erinnernde Opener „Constricted Cognition“.
Dieses konstante Verweilen zwischen Sprint und einem Hauch von Experimentierfreude bleibt die gesamten 22 Minuten erhalten. Gerade das abschließende „Ode To Absolution“, ein über weite Strecken recht zähes Stück Musik mit ein paar Zwischensprints und wütenden Noise-Schleifen, passt prima ins Bild. Aber auch das komplette Breakdown im Herzen von „Sensory Overload“ kommt gut und trifft ins Schwarze.
Noisem haben hörbar Spaß an ihrem wilden Mix mit Grind-Rückgrat und holen zum wiederholten Nackenschlag aus. „Cease To Exist“ vertieft das, was bereits die letzten beiden Platten unterhaltsam machte, einmal mehr. Hier geht es nicht nur um martialische Vollsprints, sondern um kleine Überraschungen, um ein wenig Death-Thrash-Groove, um die alte Extreme-Metal-Schule und, natürlich, einen Hauch von Exhumer – keineswegs aufdringlich, aber eben spürbar. Rückkehr somit absolut geglückt.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 15.03.2019
Erhältlich über: 20 Buck Spin (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/NoisemBaltimore
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