Waste Of Space Orchestra – Syntheosis

| 5. April 2019 | 0 Comments
Waste Of Space Orchestra

(c) Maija Lahtinen

Eine echte Psych-Doom-Supergroup fand sich für eine besondere Performance am Roadburn Festival 2018 zusammen. Oranssi Pazuzu und Dark Buddha Rising gründeten das Waste Of Space Orchestra und brachten die Auftragsarbeit „Syntheosis“ auf die Bühne. Vom überwältigenden Feedback angetrieben, fanden sich die Finnen wenig später im Studio ein, um diesen magischen Sound auf Platte zu bannen. Das Ergebnis ist nun erhältlich.

„Syntheosis“ erzählt in gut 64 Minuten von drei Wesen, die auf der tiefen Suche nach Wissen durch Raum und Zeit reisen. Dass das Ergebnis alles andere als leichte Kost ist, versteht sich von selbst – ein Blick auf die beteiligten Musiker alleine reicht bereits aus. Und doch überraschen Wucht und Intensität, mit denen sich Waste Of Space Orchestra durch so manches Kapitel tanken. Der Titelsong „Syntheosis“, eines der doomigeren Kapitel, bringt den Wahnwitz prima auf den Punkt. Gerade die anhaltende Explosion nach der Sieben-Minuten-Marke, das unnachgiebige Dauerfeuer und das langsame Abebben des kontrollierten Chaos sprechen Bände.

Kann man bei dieser Platte überhaupt von gemäßigteren Exkursen sprechen? Nun, nicht wirklich, denn selbst wenn der Härtegrad zurückgefahren wird, explodieren die Finnen auf andere Weise. Ein „Seeker’s Reflection“ packt zum Ende hin ebenfalls das Hackbrett aus, die spacigen Psych-Elemente davor sind aber mindestens so heavy und abgefuckt. Die ausgedehnte Gemächlichkeit des folgenden „Journey To The Center Of Mass“ mit verqueren Space-Rock-Jams umreißt eine weitere Facette dieser Platte, während die große Psychedelic-Ouvertüre „Void Monolith“ kaum besser auf dieses Album vorbereiten könnte.

Sperrig, widerborstig und von vorne bis hinten abgefuckt – kann das gut gehen? Man muss den Sound des Waste Of Space Orchestra schon mögen, um sich mit dieser Platte anzufreunden, denn die Space-Psych-Doom-Melange ist selbst für fortgeschrittene Hörer eine gewaltige Herausforderung. Zwischen minutenlangen Mini-Jam-Sessions, irrwitzigen Explosionen, kathartischen Noise-Kaskaden und synthetischer Experimentierfreude ergibt sich ein echter Brocken von einem Album, der höchste Konzentration und viel Geduld verlangt. Ja, „Syntheosis“ ist richtig gut geworden. Aber das war bei dieser geballten Kompetenz wohl auch zu erwarten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.04.2019
Erhältlich über: Svart Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/wasteofspaceorchestra

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Category: Magazin, Reviews

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