Fury – Failed Entertainment

| 1. Mai 2019 | 0 Comments
Fury

(c) Nic Samayoa

Gut zwei Jahre nach dem Release von „Paramount“ ziehen Fury Bilanz. Das Quintett aus Kalifornien tourte mit ihrem Debütalbum um die Welt, machte viele neue Erfahrungen, erlebte aber auch so manchen Rückschlag. Frontmann Jeremy Stith sah sich mit so mancher existenzialistischer Frage konfrontiert und bezog daraus Inspiration für die neue Platte. Auf „Failed Entertainment“ geht es im schroffen Hardcore-Sound um die Kunst des Scheiterns und des Unerwarteten, und wie man an solchen Problemen wachsen kann.

Elf Songs, 27 Minuten und ordentlich Power: Vom angenehm finsteren Opener „Angel Over Berlin“ hangelt sich das US-Quintett in eine mörderisch gute Platte. Zwar hinkt die Produktion ein wenig hinterher – zu laut, zu unausgeglichen – die Songs machen dafür Laune. Besagter Einstieg gibt sich überraschend rockig, weist kleinere Punk-Querverweise auf und propagiert Zerstörungswut statt Selbstaufgabe. „Goodtime“ knüpft locker daran an, auch wenn es nun in vergleichsweiche traditionelle Gefilde geht. Ordentlich Power, aggressive Vocals und konstant hoher Druck sprechen eine deutliche Sprache.

Diese schwimmt in „New Years Eve (Melbourne)“ an die Oberfläche. Ein um Schlag Mitternacht am 31. Dezember 2016 in Australien unter Freunden rezitiertes Gedicht über die schlimmsten Momente des abgelaufenen Jahres dient als Mantra für den Kraftakt, diese Platte zu stemmen und Kraft aus Rückschlägen zu beziehen. Das getragene, angenehm langsame und bleierne „New Years Days“, das herrlich verschrobene und angenehm angepisste „Inevitable Need To Reach Out“ sowie das feuerspeiende „Birds Of Paradise“ spielen weit vorne mit.

Eigentlich könnte hier bedenkenlos jeder einzelne dieser neun Tracks stehen, denn Fury ist mit ihrem zweiten Album ein echter Dampfhammer gelungen. Spürbare Energie, wahnwitzige Hardcore-Dynamik und der gelegentliche Crossover in gemäßigtere Gefilde geben dem angepissten und doch hoffnungsvollen „Failed Entertainment“ eine kräftige Portion Charme mit auf den Weg. Die Kalifornier setzen den nächsten Schritt in die richtige Richtung zwischen alter und neuer Hardcore-Schule, ein paar Fremdeinflüssen und grundsympathischer Attitüde.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 03.05.2019
Erhältlich über: Run For Cover Records (Warner Music)

Website: www.furyhc.com

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Category: Magazin, Reviews

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