Black Passage – The Veil

| 29. Juli 2019 | 0 Comments
Black Passage

(c) Black Passage

Illustre Namen wie Wolf King, Behold The Desecration und Fallujah begleiten ein spannendes neues Projekt. Und doch haben Black Passage, zumindest rein musikalisch, nichts mit den diversen anderen Schauplätzen zu tun. Ihr unwahrscheinlich intensiver wie vielfältiger Sound bewegt sich zwischen allerlei Extremen. Ob schwelgerischer Alternative Rock oder brutaler Death Metal, „The Veil“ hat all das und noch viel mehr an Bord.

„Left To Waste“ illustriert den Wahnsinn dieser Band perfekt. In diesen dreieinhalb Minuten geben sich unter anderem Gojira, Borknagar, Mastodon und Alice In Chains die Klinke in die Hand. Progressive, melodische und unheimlich vertrackte Töne treffen auf pure Brutalität, die gerne mal in etwas hymnische Gefilde schielt. Dort fühlt sich das folgende „Lamenting Ghost“ übrigens sehr wohl. Mehr Rock, mehr Schwere und gezieltes Ausschlagen in unzählige musikalische Richtungen lassen keine Erholungsphasen zu. Black Passage schäumen vor Ideen förmlich über und wollen alles mitnehmen.

Unter diesen Husarenritten ragt vor allem „The Broken Hand“ hervor. Der geradezu manische Groove-Unterbau wird zunächst durch Squeals und Growls zersetzt, bevor ein wenig Post-Grunge einsetzt. Schließlich kollidieren die Welten zu einem wahren Progasmus. Ein kurzer Breakdown, Ambient-hafte Zwischenspiele und das erneute Aufbäumen zur Explosion folgen – eine spannende Grenzerfahrung, die im finsteren „Bringer Of Light“ eine packende Fortsetzung findet. Rund um den sakralen Mittelteil dreht sich das Rad der bleiernen Schwere unaufhörlich und ebbt schließlich im wüsten Prog-Death-Gitarrensolo ab.

„The Veil“ versucht neue Maßstäbe in punkto Wahnsinn zu setzen und zerklopft Scheuklappen mit dem Vorschlaghammer. An jeder Ecke lauern neue Überraschungen – zwischenzeitlich lassen sogar Obscura grüßen – bevor der nächste hymnische Refrain von Brachialgewalt torpediert wird. Black Passage verlangen volle Aufmerksamkeit, ohne zig Durchläufe geht hier gar nichts. Ein von vorne bis hinten packendes und angenehm andersartiges Album lauert auf offene Ohren.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 26.07.2019
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Website: www.blackpassage.net
Facebook: www.facebook.com/blackpassageband

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Category: Magazin, Reviews

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