Hatriot – From Days Unto Darkness
Mit zwei Alben binnen zwei Jahren gelang Hatriot 2013 und 2014 ein echter Power-Start. Steve „Zetro“ Souza, seine Söhne und deren Freunde widmeten sich klassischem Thrash, der natürlich an Souzas ehemalige Hauptband Exodus erinnerte. Genau dort ist der gute Mann mittlerweile wieder ein aktiv, während es um Hatriot ruhiger wurde. Mittlerweile schrumpfte man zum Quartett, die Vocals übernimmt nun Cody Souza. Und der steht dem Papa in nichts nach, wie „From Days Unto Darkness“ eindrucksvoll beweist.
Tatsächlich scheint sich die Band nun gefunden zu haben und bläst zum Angriff. Ein Track wie „Organic Remains“ fasst den neuen Hatriot’schen Wahnsinn prima zusammen. Codys fieses Gekeife erinnert stark an seinen Vater, wirkt vielleicht noch eine Spur galliger und wütender. Gelegentliche Growls lockern das Geschehen auf, dazu kommt ein angenehm komplexes Arrangement zwischen High-Speed-Verfolgungsjagd und kurzen Groove-Passagen. Das hätte in weiten Strecken auch auf „Tempo Of The Damned“ funktioniert, wobei gerade der etwas gemächlichere Mittelteil mit Gitarrensolo sofort ins Ohr geht.
Ellenlange Songs und hoher Druck begleiten ein starkes Album. „Frankenstein Must Die“ gibt sich unwahrscheinlich fies und scheint immer voluminöser zu werden. Klassischer Bay-Area-Thrash trifft auf etwas modernere Elemente, die endlosen Gitarrenduelle reißen vom Hocker. „One Less Hell“ schraubt das Tempo stellenweise sogar noch weiter nach oben und überrascht mit ungefilterter Aggression. In „Delete“ kommen sogar überraschende Speed-Metal-Einflüsse durch, von dem an frühe Testament erinnernden „Ethereal Nightmare“ gelungen gekrönt.
Natürlich ließen sich Hatriot ordentlich Zeit – vielleicht sogar eine Spur zu viel – das Ergebnis spricht dafür Bände. Auf „From Days Unto Darkness“ treten deutlich selbstbewusstere Musiker auf den Plan und liefern einen echten Thrash-Leckerbissen ab. Die Exodus-Vergleiche lassen sich natürlich nicht vermeiden, alleine schon aufgrund der Vocals, dank dezenter moderner Elemente und deutlich mehr Elan stört das aber überhaupt nicht. Gerade das Songwriting zeigt sich deutlich verbessert, vor allem in den überlangen Songs. Um den Thrash-Nachwuchs muss man sich nun wirklich keine Sorgen machen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 26.07.2019
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/hatriot
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