Hazemaze – Hymns Of The Damned

| 1. Januar 2020 | 0 Comments
Hazemaze

(c) Hazemaze

Eigentlich wollten Hazemaze kantigen Garage Rock spielen, doch dann entdeckte das Stockholmer Trio sein Faible für 70s Hard Rock. Mittlerweile im Stoner-Doom-Bereich angekommen, veröffentlichten die Schweden vergangenes Jahr ihr starkes, selbstbetiteltes Debüt. Ideen scheinen allerdings in rauen Mengen vorhanden zu sein, und somit legen Hazemaze bereits eine neue Riff-Sammlung nach. „Hymns Of The Damned“ hält, was der Titel verspricht.

Das angenehm schwerfällige, ellenlange „Solicitor Of Evil“ bringt den Sound dieser Platte in sieben Minuten auf den Punkt. Jenseitige, leicht gespenstische Vocals schälen sich sukzessive aus dem gemächlichen Dickicht aus mächtiger Gitarre, donnerndem Bass und schleppenden Drums, treiben die manische Riff-Abhandlung voran, bevor es in ein musikalisches Labyrinth geht. Hier spielen sich Hazemaze frei, jammen etwas und lassen das obligatorische Solo vom Stapel – nicht neu, aber sehr unterhaltsam. „Forever Trapped In Hell“ kann das auch hervorragend, obwohl vereinzelte Drumsalven in Richtung Heavyness schielen.

Eine gewisse Vorhersehbarkeit lässt sich in diesem Genre nicht vermeiden, wird aber gut gelöst. Die schiere Wucht, mit der Tracks wie „Thrill Seeker“ durch die Boxen drücken, unterhält. Auch hier bemüht sich die Rhythmusabteilung um wütende Intermezzi, agiert als zwischenzeitlicher Motor des Wahnsinns. Und doch findet der Song immer wieder zum Leitriff zurück. Besonders stark gibt sich der Opener „Shadow In The Night“, der immer lauter wird, sich weiter aufbaut, und doch zwischendurch die Muße für ruhige, mystisch angehauchte Strophen findet.

Natürlich sind Hazemaze echte Sabbath-Jünger, das lässt sich immer wieder hören. Und doch bleibt man von einer Kopie, von einem bloßen Abklatsch verschont. Pentagram, Saint Vitus und sogar ein Hauch von Cream geben sich die Klinke in die Hand, dazu ein Hauch früher Candlemass – „Hymns Of The Damned“ bohrt sich tief und mit wachsender Begeisterung in die Stoner-Doom-Ursuppe. Satte Riffs, spielfreudige Rhythmusabteilung und jenseitige Vocals – mehr braucht es nicht für eine kleine Perle.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 22.11.2019
Erhältlich über: Cursed Tongue Records / Ripple Music

Facebook: www.facebook.com/hazemazeband

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Category: Magazin, Reviews

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