Ritual King – Ritual King

| 20. Februar 2020 | 0 Comments
Ritual King

(c) Ripple Music

Manchmal reicht es vollkommen, einfach nur zu rocken. Genau das tun Ritual King seit Jahren. Das Trio aus Manchester verschreibt sich dicken Riffs, bärbeißiger Heavyness und einem durchaus martialischen Psych-Einschlag. Nach mehreren Tourneen durch Großbritannien und Europa, auf denen das eigene Material reifen konnte, steht nun endlich das Debütalbum in den Startlöchern. Es nennt sich ebenfalls „Ritual King“ und bringt den Sound der Band in sieben Kapiteln auf den Punkt.

Epische Klänge an der verschwommenen Grenze zwischen Rock und Metal bilden das Rückgrat dieser Platte, und „Valleys“ bringt dies in sieben Minuten auf den Punkt. Der wuchtige Opener wirft mal eben sämtliche Einflüsse der Briten in einen Topf, beim überlangen Intro mit Heavy-Psych-Elementen angefangen. Gesang wird sparsam eingesetzt und drängt in Stoner-Gefilde, während rundherum eine kleine Ode an die Transistor-Partys sukzessive in eine gitarrenlastige Reise durch Raum und Zeit umgedeutet wird – intensiv, kopflastig und unverschämt gut.

Die weiteren Tracks widmen sich durch die Bank verschiedenen Variationen und Subsets dieses Themas. In „Dead Roads“ glaubt man zunächst einen echten Heavy-Hitter zu erkennen, bevor Ritual King den ersten von zahlreichen Haken schlagen und vertrackte Meditationen an schrille Soli reihen. Die filigrane Melodie von „No Compromise“ verwandelt sich gemächlich in eine groovende Monstrosität mit kräftigen Desert-Anteilen und „Black Hills“ breitet sich nach einer Art invertiertem Fade gekonnt aus. Stoner-Riffing trifft auf Psych-Entspannung, von mehreren Shreds gekonnt unterbrochen.

Es dauert zwar eine ganze Weile, bis diese Platte Form annimmt, doch das hat seine Richtigkeit. Ritual King lassen die Riffs über weite Strecken für sich sprechen. Wenig Gesang, viel Freigeist und ausufernde Klangspiele reißen wiederholt vom Hocker. Der Heavy-Psych-Ansatz bekommt den Briten gut, denn dieses stete Pendeln zwischen beinahe meditativem Groove und durchaus wütenden, explosiven Ausbrüchen wirkt spektakulär, verträumt und episch zugleich. Eben ein richtig starkes Debüt, in dem man sich schnell verlieren kann. Und wird.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.02.2020
Erhältlich über: Ripple Music

Website: www.ritualking.com
Facebook: www.facebook.com/ritualking

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Category: Magazin, Reviews

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