Cabal – Drag Me Down
Vor ziemlich genau zwei Jahren gelang Cabal ein eindrucksvoller Kaltstart. Ihr finsteres Debüt „Mark Of Rot“, irgendwo zwischen Blackened Hardcore, Death Metal und Djent angesiedelt, ließ Hören und Sehen vergehen. Danach räumten die Dänen auf Tour ab, nur um nun ein weiteres Mal auszuholen. „Drag Me Down“ knüpft mit beeindruckender Intensität souverän an besagten Vorgänger an und hat obendrein ein paar hochspannende Gäste im Gepäck.
Prominentester Mitstreiter ist sicherlich Matt Heafy. Der Trivium-Frontmann wirkt im bitterbösen „Bitter Friend“, dessen Spieluhr-artige Melodie auf die falsche Fährte führt, mit jugendlicher Aggression mit. Wie der Refrain zerbellt wird, macht durchaus Laune. Die bleierne Schwere von „Sjælebrand“ kommt gut. Hier nehmen Cabal über weite Strecken das Tempo heraus und rühren stattdessen apokalyptischen Beton an. Ordentlich Beatdown zwischendurch, ein Hauch von Loudness War und zart melodische Anleihen sind auf pure Zerstörung aus.
„Demagogue“ schlägt hingegen von Anfang an ein hohes Tempo vor. Mitten in den Höllensprint platzt der nette, fast schon eingängige Refrain mit etwas klareren Schreien, bevor eine wahre Break-Orgie in labyrinthartige Gefilde entführt. In „It Haunts Me“ taucht sogar so etwas wie Hoffnung auf. Verhalten lichte Momente, von Kim Song Sternkopf (Møl) entsprechend in Szene gesetzt, überraschen durchaus. Und das übrigens direkt nach dem wuchtigen „Drag Me Down“ mit Jamie Hails von Polaris, einem der fiesesten Tracks auf diesem Zweitling.
Alles, nur nicht nett: „Drag Me Down“ macht da weiter, wo „Mark Of Rot“ vor gut zwei Jahren aufhörte. In bester Seeker-Manier pflügen die Dänen durch die Lande und werfen sich gleich wiederholt gegen frisch hochgezogene Wände. Der aurale Frontalangriff kommt abermals gut, es wurde erfolgreich an der entsprechenden Dynamik gearbeitet, und so wirken die verhältnismäßig freundlichen Momente auch wie solche. Die Mischung stimmt absolut auf diesem von vorne bis hinten empfehlenswerten Zweitling.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 03.04.2020
Erhältlich über: Long Branch Records (SPV)
Facebook: www.facebook.com/cabalcph
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