Pequod – Spineless

| 7. Dezember 2020 | 0 Comments
Pequod

(c) Pequod / S. Schweiger

Bei Pequod mahlen die Mühlen langsam und beständig. Die Münchener gibt es bereits seit 1998 – im momentanen Line-up mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Haggard und Darkseed seit 2013 – der Output ist dafür übersichtlich und doch stets hochwertig. Neun Jahre nach dem bislang einzigen Album und vier Jahre nach der letzten EP gibt es nun endlich frisches Material im wuchtigen, donnernden Grenzbereich zwischen Death und Thrash Metal: „Spineless“ mischt ein beschissenes Jahr zum Abschluss kräftig auf.

„Pursuit“ eröffnet das Geschehen mit hohem Energielevel, martialischem Riffing und unbequemer Rhythmik – ein angenehm präziser und doch spielfreudiger Death-Thrash-Hybrid, der fiese Growls mit dezent melodischen Anleihen kombiniert, nur um sich später in komplexere Zwischenspiele zu stürzen. Nach und nach fügen sich die Einzelteile zusammen und ergeben eine wütende, stellenweise an Legion Of The Damned erinnernde Jagd. Darauf baut „Born Insane“ mit Grabesstimmung, bleierner Schwere und fiesen Bay-Area-Gitarren auf. Eine schwedische One Man Army winkt im Vorbeigehen, bevor zwischendurch infernale Schreie und beinahe Deathgrind-artige Sprints ausbrechen.

Was Pequod ebenfalls hervorragend beherrschen, sind die ellenlangen, fast schon doomig angehauchten Tracks. „Of Rise And Ruin“ eröffnet mit einem klaren Melodieteppich, breitet seine majestätischen Schwingen gemächlich aus und nimmt zwischendurch ein paar bissige Tempo-Verschärfungen in bester Asphyx-Manier mit, bevor es wieder filigraner wird. „Extinction Of Soul“ dehnt sich sogar über stolze acht Minuten aus und erhöht den melodischen Schwedentod-Anteil stetig. Majestätische, erhabene Passagen mit verkappt hymnischen Untertönen brennen sich sofort ein, rundherum regiert schroffe Intensität.

„Spineless“ ist ein mehr als willkommenes Lebenszeichen ausgewiesener Veteranen, die sich ruhig öfter ein schwermetallisches Stelldichein geben dürften. Stets die präzise Balance zwischen Bay Area und Göteborg mit deutlicher Old-School-Orientierung wahrend, packen Pequod echte Dampfhammer neben Headbanger, Eingängiges neben Brachiales. Das Rad erfinden die Münchener damit vielleicht nicht neu, dafür punkten Wucht, Intensität und erdrückender Charme auf ganzer Linie – eine weitere starke Platte dieses Quintetts.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.12.2020
Erhältlich über: Blood Blast Distribution

Website: pequod.eu
Facebook: www.facebook.com/pequod.band

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Category: Magazin, Reviews

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