Asphyx – Necroceros

| 22. Januar 2021 | 0 Comments
Asphyx

(c) Negakinu Photography

Eigentlich wollten Asphyx das vergangene Jahr vor allem auf Tour verbringen. Natürlich kam alles anders und so ging es eben in den Proberaum und ins Studio – natürlich streng distanziert und doch gemeinsam. Gitarrist und Riffmeister Paul Baayens konzentiert sich mittlerweile 100 % auf die Band und das hört man dem neuen Werk auch an. „Necroceros“ ist tatsächlich das erste Studio-Lebenszeichen seit über vier Jahren und wirkt dennoch so, als wäre die Zeit stehen geblieben.

„The Sole Cure Is Death“ eröffnet das bereits zehnte Studioalbum der Niederländer gewohnt forsch und ruppig. Martin van Drunen klingt heiserer denn je und legt zusätzlichen Druck in seine gequälten Stimmbänder, der stete Balanceakt zwischen monströsem Groove und brachialen Höllensprints kommt gut. Ein Songtitel, der wie Arsch auf Eimer zu Asphyx und zu diesem Jahr passt, rundet das Paket ab. Hinter „Botox Implosion“ steckt ein fatalistischer Schalk im Nacken, der ohne Rücksicht auf Verluste die Schlagzahl erhöht und die alte Schule auf unter 200 Sekunden kondensiert. Sogar für einen leicht angethrashten Mittelteil bleibt Platz.

Was die Niederländer ebenfalls immer schon beherrschten, waren die zähen Monolithen. Ein solcher ist „Necroceros“, der abschließende Titelsong. Hier kommt das Faible für abgefuckten, wuchtigen Death-Doom in absoluter Reinkultur durch. Asphyx setzen manische Energie frei, verlassen nur selten den ersten Gang und machen damit alles richtig. Im zweiten Monster „Three Years Of Famine“ setzt es sogar verkappte Melodien in dichter Atmosphäre, ominös vorgetragen, einem schwermetallischen Hörspiel nahe. Der bleierne, fiese Mittelteil mit van Drunens Verzweiflung beißt sich fest.

Natürlich klingen Asphyx weiterhin wie Asphyx – alles andere wäre eine faustdicke, durchaus verzichtbare Überraschung gewesen. Bratende Wucht, beißende Intensität und höllische Sprints tanken sich abermals durch alles, was eben zu Old School Death Metal gehört. Die Niederländer liefern nach ihrer ausgedehnten Studiopause gewohnt souverän und abgewrackt ab mit dem passenden Soundtrack für finstere, zermürbende Tage. Asphyx bleiben eine Bank.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 22.01.2021
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Website: www.asphyx.nl
Facebook: www.facebook.com/officialasphyx

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Category: Magazin, Reviews

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