King Buffalo – The Burden Of Restlessness

| 3. Juni 2021 | 0 Comments
King Buffalo

(c) Ryan Williamson

Der lange Lockdown und der brachliegende Tour-Zirkus zwangen zahlreiche Bands und Musiker zum Umdenken. King Buffalo zeigen sich von ihrer besonders kreativen Seite. Anstatt einfach nur eine neue Platte aufzunehmen, schrieben sie gleich drei; und alle sollen sie noch in diesem Jahr erscheinen. Den Anfang macht „The Burden Of Restlessness“, für das die Synth-Elemente der letztjährigen EP zurückgenommen und durch vertracktere Rhythmik ersetzt wurden.

Am Grundstock zwischen Psych und Stoner änderte sich jedoch herzlich wenig, einzig der Härtegrad schnellte etwas nach oben. Und das tut der Präsentation gut, wie beispielsweise „Hebetation“ recht mächtig unter Beweis stellt. Anspruchsvolle Drumpatterns treffen auf federleichte Vocals, das Verharren in ruhigen Strophen wandelt sich in Windeseile in raue Intensität um. Deutlich mehr Distortion bekommt den Gitarren gut, die rohe Produktion verstärkt diesen Eindruck. Durch „Silverfish“ zieht sich eine eigenwillige Melodie, die für King-Buffalo-Verhältnisse fast schon etwas Beschwingtes in sich trägt. Die zweite Hälfte geht es erneut ruppiger an, steuert geschickt einem hypnotischen Stoner-Crescendo zu.

Ihren Hang zu psychedelischer Rockmusik büßten die US-Amerikaner aber keinesfalls ein. Genau das stellt der Rausschmeißer „Loam“ unter epischen Beweis. In betonter Überlänge tauchen relativ klare Gitarren auf und entführen gemeinsam mit den federleichten Vocals in wundersame Sphären. Immer wieder fahren laute, entstelle Riffs durch das Geschehen, tragen in ferne Welten und harmonieren auf krude Weise mit den gelegentlich eingesetzten Synthesizern. Die abschließenden zwei Minuten sind hingegen wie aus dem Psych-Prog-Lehrbuch, bauen erdrückende Spannung auf. Die Auflösung reißt mit.

Mit einem übersichtlichen Maß an Innovation gehen King Buffalo in die Vollen: „The Burden Of Restlessness“ wirkt gleichermaßen anspruchsvoller und entspannter als seine Vorgänger. Speziell auf rhythmischer Ebene beschreitet das US-Trio spürbar komplexere Wege, dafür geben sich die melodisch-psychedelischen Abschnitte eingängiger denn je. Die ruppigen Exkurse zwischen halten den relaxten Wahnsinn wie aggressiver Kleber zusammen – es kann manchmal so einfach sein. Schon jetzt liegt die Latte für die beiden nächsten Platten hoch.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.06.2021
Erhältlich über: Stickman Records (Soulfood Music)

Website: kingbuffalo.com
Facebook: www.facebook.com/kingbuffaloband

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Category: Magazin, Reviews

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