The Day Of The Beast – Indisputably Carnivorous

| 18. Juni 2021 | 0 Comments
The Day Of The Beast

(c) Chris Joao

Ein wenig metallische Brachialgewalt ist nie verkehrt. Das servieren The Day Of The Beast seit mittlerweile 15 Jahren. Das Quintett aus dem US-Bundesstaat Virginia brauchte etwas Anlaufzeit, veröffentlichte drei Alben, diverse Demos und Kleinformate, bevor ein Deal mit Prosthetic Records abgeschlossen war. Auf einer deutlich größeren Bühne packt die Band nun ihre wütenden Death-Metal-Weisheiten mit Thrash-Einschlag aus. Der Name „Indisputably Carnivorous“ ist in vielerlei Hinsicht Programm.

Bereits das eröffnende „Corruptor/Infestor“ spuckt Gift und Galle. Steve Harris growlt und screamt ungewöhnlich, wie eine Art Shout-Sprechgesang, der höhere Register nur streift. Hohes Tempo, angethrashte Riffs und apokalyptische Horror-Lyrics täuschen eine stumpfe Klinge an, bis der epische Mittelteil mit seinem Gitarrensolo und schneidenen Riffs auftrumpft. Unerwartete Musikalität ist einer der größten Trümpfe dieses Albums; siehe und höre das kompromisslose „Annihilation Prayer“, dessen Blast-Andeutung zunächst mit Groove flirtt und später sogar vereinzelte Melodien zulässt.

Apropos Melodie: Der Rausschmeißer „On Wyverns Wings To Oblivion“ lässt die Band in neue Sphären vordringen. Das Riffing ist unwahrscheinlich evil, der Thrash-Einfluss nimmt zu und zugleich deutet das Quintett kurz hymnische Momente im XXL-Format an. Gerade das Intro geht steil. In „Judas In Hell Would Be Proud“ sägen The Day Of The Beast hingegen skandinavisch, es riecht stellenweise ranzig, waschechte Melodic-Death-Passagen halten Einzug. Hingegen schraubt der Titelsong „Indisputably Carnivorous“ die Thrash-Anteile in die Höhe, von zweistimmigen Lead-Attacken immer wieder unterbrochen. Das kommt gut.

Die gefühlte Wut ist groß, das Songwriting sprengt diese geschickt. Während die Produktion gelegentlich etwas blass bleibt – gerade die Double-Bass-Attacken hätten mehr Wucht vertragen – kann man das von „Indisputably Carnivorous“ an sich nun wirklich nicht sagen. Unter der brachialen Brutalo-Schale versteckt sich ein komplexer Kern, der melodische Ausritte wagt, der nordisch sägt, der überraschende Thrash-Wucht entfacht. The Day Of The Beast geben sich angenehm abstoßend mit einem Hassbrocken, der eigentlich viel mehr als das ist.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 18.06.2021
Erhältlich über: Prosthetic Records

Facebook: www.facebook.com/thedayofthebeast

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Category: Magazin, Reviews

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