Rot Away – Nothing Is Good

| 9. August 2021 | 0 Comments
Rot Away

(c) Rot Away

Dänische Intensität funktioniert nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch auf der Bühne. Rot Away rühren dicken, metallischen Hardcore-Beton an. In ihren Anfangstagen bemühte das Quartett aus der Hauptstadt Kopenhagen noch die etwas punkigere Seite des Genres, änderte in der Zwischenzeit jedoch die Herangehensweise an Musik und Songwriting. So schwingt nun eine bleierne Metal-Schlagseite mit, wenn das Debütalbum „Nothing Is Good“ losrattert.

Der erste Track heißt „Rot Away“, so wie die Band und die erste EP. Noch Fragen? In bloß 93 Sekunden zeigen die Dänen, das sich bei ihnen tatsächlich einiges getan hat. Obwohl der Track ob des gedrosselten Tempos eher wie ein ausgedehntes Intro anmutet, kommt die wütende, metallische Intensität bereits gut durch. Im Anschluss legt „Deadfriends“ einen imaginären Schalter um und schlägt im Sprint um sich, bevor „Bad Way“ den goldenen Mittelweg wählt – druckvoll, fies, aber eben auch muskulös und sogar verkappt rifflastig. Das kommt gut.

Besondere Aufmerksamkeit kommt gewiss „Graves“ zu, nicht nur aufgrund seiner stattlichen Länge von viereinhalb Minuten. Rot Away greifen das zähe (Anti-)Tempo des Auftakts auf und bringen eine Prise Doom ins Dickicht ein. Das Spiel mit Blackened Hardcore, mit zarten Melodieschimmern und unbändiger Heavyness gelingt. „Prøv Igen“ braucht zum Abschluss etwas, um auf Betriebstemperatur zu kommen, und drückt zunächst das Gaspedal durch. Kompromisslose, erneut martialische Entschleunigung in der zweiten Hälfte zelebriert einen ellenlangen Monster-Breakdown.

Natürlich ist dieses Album verdammt kurz, nach gut 24 Minuten ist schon wieder Schluss. Allerdings ist mit dieser knapp bemessenen Ausdrucksform definitiv alles gesagt. „Nothing Is Good“ trifft definitiv nicht auf die Musik zu, die schlägt nämlich voll und ganz, ohne Umschweife ein. Rot Away vollziehen einen pointierten Wandel hin zu mehr Wucht und fahren damit gut. Fans von Trap Them und Brutality Will Prevail sollten diesen Einstand verknuspern.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.08.2021
Erhältlich über: Last Mile Records / Target Records (SPV)

Facebook: www.facebook.com/rotawaycph

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Category: Magazin, Reviews

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