Bonded – Into Blackness

| 12. November 2021 | 0 Comments
Bonded

(c) Sebastian „Konz“ Konopka

Nur wenige Tage nach der Release-Show zu ihrem exzellenten Debütalbum „Rest In Violence“ mussten Bonded alle weiteren Pläne ad acta legen, es ging in den ersten Lockdown. Zwar befinden sich die Musiker in der glücklichen Position, durch ihre Jobs finanziell nicht auf die Band angewiesen zu sein, ein Rückschlag war es dennoch. Der wurde allerdings gleich durch frische Songs getilgt. „Into Blackness“, das vermeintlich schwere zweite Album, soll etwas härter und schneller sein, ohne jedoch auf Melodie und Hooks zu verzichten.

Was sich wie ein Standardspruch aus dem Promo-Repertoire liest, trifft tatsächlich auf diesen modernen Thrash-Leckerbissen zu. „Watch (While The World Burns)“ repräsentiert die Härte und dreht die Schlagzahl kräftig nach oben. Gewohnt wütende, beißende Vocals treffen auf aggressiven Thrash zwischen Bay Area und den teutonischen Granden, der Refrain wirkt hingegen fast schon melodisch und groovend. Im Anschluss geht „Lillith (Queen Of Blood)“ in die Tiefe mit etwas mehr Schwerfälligkeit, mit giftiger Energie und nahezu perfekt eingesetzter Groove-Manie. Bonded klingen bedrohlich, geifernd, dem Abgrund entgegentaumelnd.

Je länger das Album dauert, desto vielschichtiger und komplexer wird es. „Into The Blackness Of A Wartime Night“ hat stellenweise das Zeug zur Hymne mit einem Chorus, der sich festbeißt und nicht zum letzten Mal Melodic-Death-Metal-Konzepte in Thrash-Wucht konvertiert. Ähnliches täuscht „Way Of The Knife“ kurzzeitig an, nur um unvermittelt das Gaspedal durchzudrücken. Stellenweise scheinen sich Bonded selbst zu überholen. Zudem keift Ingo Bajonczak in blendender Form – siehe und höre auch „The Holy Whore“, wo er sich förmlich überschlägt in punkto Galle.

Tatsächlich bietet „Into Blackness“ mehr von allem und etabliert Bonded endgültig als eigenständige Entität. Das furiose Energielevel wird von der ersten bis zur letzten Sekunde durchgehalten, selbst in den vergleichsweise gemächlicheren Momenten. Gleichzeitig legt das Quintett einen Zahn zu, geht ans Limit der Brachialität und gibt sich in den melodischen, hymnischen Momenten deutlich filigraner. Kurzum: Das Songwriting macht einen weiteren Sprung und beseitigt letzte Zweifel. Bonded zählen zu den interessantesten deutschen Metalbands der Gegenwart.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 12.11.2021
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/bondedofficial

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Category: Magazin, Reviews

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