Repentance – Volume I – Reborn
Die Erwartungen an Repentance waren hoch – kein Wunder bei einer Band um aktuelle und ehemalige Mitglieder so illustrer Acts wie Soil, Them, Nonpoint und Stuck Mojo. Das Debütalbum „God For A Day“ war dann eher im okayen Bereich angesiedelt, ließ noch einiges an Luft nach oben zu. Mit der unerwarteten Downtime ging das Quintett recht engagiert um und spielte gleich fünf neue Tracks zwischen Groove, Thrash und Metalcore ein. Die EP „Volume I – Reborn“ beseitigt die Baustellen mit wachsender Begeisterung.
In nur fünf Kapiteln geht es neuen Höhen entgegen. „All The Misery“ verwandelt sich schnell von der verspielten Fanfare zum mörderischen Dampfhammer. Hohes Tempo, heiseres Gebell und unheimliche Lässigkeit geben sich die Klinke in die Hand. Die verkappte Melodik im Refrain mit etwas Klargesang bleibt ebenfalls sofort hängen. Natürlich wirkt das streckenweise vertraut, nicht zuletzt von den diversen anderen (Ex-)Schauplätzen, kommt aber auch richtig gut. Ähnliches gilt für „Reborn“ mit Corey Beaulieu von Trivium. Frontale Attacken, mörderische Riffs und ein erstklassiges Gitarrensolo nehmen keine Gefangenen. Der gesungene Part erinnert sogar ein wenig an Beaulieus Truppe.
Während man sich noch mit derlei Vergleichen beschäftigt, sind Repentance längst ein paar Türen weiter. „Down In The Water“ ist – endlich – der erhoffte Groove-Hammer. Brachiale Härte in aller Gemächlichkeit, gutturale Aggression und ein paar überraschend vertrackte Parts bereiten das nächste mörderische Solo vor. Im Vergleich dazu klingt „No Innocence“ nach Schema F mit verstärktem Metalcore-Fokus – beißend, rasant und doch melodisch mit ein paar klassischen Obertönen. Schließlich liefert „This Is Hell“ die ultimative Kampfansage mit Groove- und Crossover-Vibes, die prima mit schweißtreibender Thrash-Heavyness harmonieren.
Das Rad bleibt Rad, das kommt nun nicht gerade unerwartet. Macht auch nichts, denn Repentance servieren ihre neue EP mit atemberaubender Energie. „Volume I – Reborn“ rattert unnachgiebig und unwiderstehlich durch, deutlich kompakter und konzentrierter als der Vorgänger. Verschnitt bleibt außen vor, stattdessen setzt es derbe, wuchtige Kost, die sicherlich etwas aus der Zeit gefallen ist, dennoch – vielleicht auch gerade deswegen – zu unterhalten weiß. Druckvolle Zutaten, geschickt abgestimmte Präsentation – so und nicht anders muss das.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 26.10.2021
Erhältlich über: Noble Demon
Website: www.repentanceband.com
Facebook: www.facebook.com/WeAreRepentance
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