Descent – Order Of Chaos

| 11. Januar 2022 | 0 Comments
Descent

(c) Descent

Manchmal muss es einfach nur nach vorne gehen. Descent wissen, wie der wütende Hase läuft. Das Quintett aus Brisbane, Australien um diverse Szene-Veteranen zieht seinen Death Metal bevorzugt brutal, brachial und ranzig auf. Gitarren wie Kettensägen, eine donnernde Rhythmusabteilung, dazu wütende Growls von furiosem Wahnwitz: „Order Of Chaos“, das zweite Album Descents, geht dahin, wo es so richtig weh tut.

In acht martialischen Kapiteln sorgen die Australier für maximale Zerstörung. „Resolve“ macht vor, wohin die abgefuckte Reise gehen kann – und soll. Die Art und Weise, wie sich der Brutalo-Himmel sukzessive verfinstert, macht Laune. Was wie eine ohrenbetäubende Melange aus Old School Death Metal und Deathgrind loslegt, kriegt mit zunehmender Spielzeit einen wüsten, infernalen Einschlag, der eher an Blackened-Gefilde erinnert. Das Sägewerk wird von diabolischen Melodie-Fragmenten befeuert und wächst dabei tatsächlich über sich hinaus.

An anderen Stellen kann es nicht rasant und wütend genug sein. „Safe“ tankt sich in unter zwei Minuten durch das Geschehen. Dying Fetus lassen grüßen, die Lautstärke raubt hingegen sämtliche Sinne. Auch das eröffnende „Tempest“ legt ähnlich los, nur um in der zweiten Hälfte fast schon so etwas wie Groove einzubauen. Das zerschossene Gitarrensolo, eine Art kleiner Gruß an frühe Slayer, sollte eigentlich nicht so gut dazupassen. Hingegen dehnt „Despotic“ eine gute Idee immer weiter aus und verleiht der höllischen Abfahrt von „Resolve“ zweiten Wind. Konsequente Entschleunigung im Mittelteil bringt einen weiteren Blackened-Nackenschlag hervor.

Martialische Urgewalt mit Suchtfaktor, so oder so ähnlich lässt sich das stete Einprügeln dieser Platte umschreiben. „Order Of Chaos“ mag es schroff, druckvoll, unnachgiebig, legt immer noch einen nach. Stumpfes Geballer setzt es allerdings nicht, denn obwohl es den einen oder anderen Sprinter gibt, macht erst die Variation dieses Album zum Blackened-Deathgrind-Leckerbissen. Descent drehen ihre Songs mit wachsender Begeisterung auf links, überraschen mit höllischen Abstürzen, dickem Blei oder rasender Wut; im Idealfall alles davon in einem Song. Bleibt alles brachial.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.01.2022
Erhältlich über: Brilliant Emperor Records

Facebook: www.facebook.com/descentmetalbrisbane

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Category: Magazin, Reviews

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