The Last Vinci – The Revolution Is Made Together

| 28. Februar 2022 | 0 Comments
The Last Vinci

(c) Simon Cunningham

Für sein zweites Album hatte das irische Trio The Last Vinci die glorreiche Idee, mit verschiedenen Musikern zu arbeiten, die man 2019 auf Tour kennenlernte. Das funktionierte aus erwartbaren, bekannten Gründen nicht so recht und verzögerte die Aufnahmen zugleich ordentlich. Das Konzept des Gemeinsamen bildet dennoch das Rückgrat von „The Revolution Is Made Together“. Mit ihrem dicken Mix aus Alternative Rock und Stoner-Heavyness widmen sich Alex, Brasko und Conal einer ganzheitlichen Betrachtung dieser Idee aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Das Gastkonzept ging letztlich doch noch auf, auch wenn sich die Arbeiten gewaltig zogen. „In The Name Of Ezra“ mit den neuen Post-Rock-Meistern Bicurious klingt über weite Strecken wie ein typischer Vinci-Track – dicke Riffs, mörderische Heavyness und ordentlicher Drive – nur um nach der Halbzeit in herrlich verwaschene, experimentelle Gefilde abzudriften. Das klappt erstaunlich gut; die Spoken-Word-Anteile werden in der Solo-Darbietung „Gallow“ erneut aufgegriffen und von fast schon metallischem Elan umgeben. Das verwirrt und reißt zugleich gekonnt mit.

Toisin Bakole packt in „Adding Water To The Ocean“ für seinen Part Gift und Galle aus, danach sorgen die Blechbläser für ominönsen Wahnsinn, der später in fast schon jazzige Gefilde umschlägt – wie Ihsahn, bloß ohne schwarzmetallische Wutprobe. Noch größer ist nur der Quasi-Titelsong „The Revolution Is Being Together“, der sich auf über sieben Minuten aufbläst. Dicke Fanfaren ungefilterter Intensität, ruppige Gitarren und kantiger Midtempo-Biss treffen auf proggig angehauchte Verfinsterung. Die konstante Wiederholung des Songtitels in den letzten Minuten mit Alex Vincis zunehmender Verzweiflung mündet in Distortion.

Konstant reizen The Last Vinci die Möglichkeiten von Lautstärke und Dynamik aus. Äußere Einflüsse bekommen ihrem Sound gut. Nie wirkt „The Revolution Is Made Together“ fragmentiert, stets bleibt ein roter Faden erkennbar, fließen die Ideen gekonnt ineinander, ergeben sich neue Gesichtspunkte inmitten vertrauter Riffwände. Die Stoner- und Desert-Anteile schimmern vor allem in den hypnotisierenden Riffs durch, rundherum setzt es wuchtige Alternative-Hymnen und angenehmen Midtempo-Druck an der rock-metallischen Grenze. Gemeinsam klappt es doch am besten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.03.2022
Erhältlich über: Narrow Door Records

Website: www.thelastvinci.com
Facebook: www.facebook.com/TheLastVinci

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Category: Magazin, Reviews

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