Burner – A Vision Of The End
Noch bevor sie ihre erste EP veröffentlicht hatten, waren Burner in aller Munde. Die Band Quartett aus dem Süden Londons spielt seit Jahren Shows, wurde von der Fachpresse zur „Band to Watch“ auserkoren und erhielt unter anderem hohes Lob von Kate Davies (Pupil Slicer). Schließlich griffen die geschmackvollen Krachmacher von Church Road zu, wo nun die erste EP erscheint. „A Vision Of The End“ befasst sich mit extremen Hardcore-Spielarten, begleitet von metallischem Einschlag.
Den Löwenanteil – mehr als ein Drittel der gut 17 Minuten – macht der Titelsong aus. „A Vision Of The End“ lotet die Grenzen der eigenen Möglichkeiten aus, ist giftig und spannend zugleich. Fans von Trap Them und (älteren) Converge, aber auch Filth Is Eternal kommen gut auf ihre Kosten, denn der störrische und zugleich ruppige Track nimmt gefühlt alles mit. Bleierne Schwere mit Sludge-Einschlag, Crust- und Math-Urgewalt, Metal- und Punk-Härte, fast schon meditative Zäsuren mit dichter Atmosphäre und ein komplett abgefucktes Finale – es kann manchmal so einfach sein.
Die übrigen fünf Tracks werden mehr oder minder durchgeprügelt. „Ingsoc“ hebt sich als Opener ab, lässt sich Zeit und geht schließlich kompromisslos, gefühlt ohne Anlauf in die Vollen. Furiose Fußtrommel-Attacken, Death-Thrash-Riffing und wütendes Bellen verpasst der extremen Hardcore-Wand einen spannenden Anstrich. Hingegen detoniert „Siege Fire“ schon vor dem Beginn. Atemlose 62 Sekunden schlagen komplett über die Stränge und überraschen mit einem verhalten eingängigen Schluss.
Unzählige Male geht „A Vision Of The End“ durch die Decke, zerlegt sich selbst und baut sofort wieder von vorne auf, ohne auch nur einen Hauch Zeit zu verlieren. Burner wissen, wie latentes Chaos zu funktionieren hat, stehen sich mit Gusto selbst im Weg und können zugleich auch Langformat. Selbst Melodien werden zumindest kurz angedeutet und zeugen von einer Band, die vor Potenzial geradezu übergeht. Hier ist das letzte Wort noch lange nicht gebrüllt nach diesem Einstand nach Maß, der Großes erhoffen lässt.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 17.06.2022
Erhältlich über: Church Road Records
Facebook: www.facebook.com/burnermetal
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