Druids – Shadow Work

| 3. Juni 2022 | 0 Comments
Druids

(c) Suzanne Corum-Rich

Ja, das sind wirklich nur drei Personen. Nein, die klangen nicht immer so. Druids aus Iowa touren seit über 13 Jahren durch die Lande und verfeinerten im Laufe der Zeit ihren spannenden Sludge-Ansatz, der gekonnt mit Psychedelic Rock vermischt wird. Für ihr viertes Album sollte es mehr Abwechslung sein, mehr Tiefgang und mehr Unvorhersehbares. So bemühte man sich um gesangliche Abwechslung, weichte musikalische Grenzen auf und ließ sich zudem von C.G. Jung, Vater der Psychoanalyse inspirieren. „Shadow Work“ könnte das bislang beste Album der US-Amerikaner sein.

Das magische, hypnotisierende „Path To R“ verdichtet die Atmosphäre. Über dem stoischen und doch dynamischen Fundament von Keith Rich pulsierend Drew Rauchs Bass, während die Gitarre von Luke Rauch erst mit Verzögerung mächtige Wände und flirrende Leichtfüßigkeit aufzieht. Die Gebrüder Rauch spielen sich zudem die gesanglichen Bälle zu und verdichten durch das ungreifbare Auftreten den psychedelischen Effekt des Tracks. Seltene wütende, beißende Töne und verzweifelte Schreie leiten in den nächsten Abschnitt, bereiten auf eine höllische Abfahrt vor und sind letztlich doch nur eine Station entlang des verstörenden Weges.

Mit ihren ellenlangen Tracks erzeugen Druids seltsame, nicht minder packende Stimmungen. Im abschließenden „Cloak-Nior Bloom“ fallen sie förmlich mit der Tür ins Haus, arbeiten sich im Geiste von Mastodon nach vorne – proggig, in den richtigen Momenten derb – und kreieren unfassbar dicke, dichte Klangcollagen. Die zweite Hälfte wird zum instrumentalen Siegeszug, soliert über das Leitmotiv und sucht nach erhabener Perfektion. Im Vergleich dazu wirkt „Hide“ direkt und schroff, packt zugleich eine Art Refrain aus, der sich wunderbar mitbrüllen lässt. Ein Hauch von Psychoterror im Hauptriff sorgt für die nötige Portion Wahnsinn.

Können 50 Minuten zu schnell vergehen? Der Sound von Druids erzeugt eine Art Trance-Zustand, presst an die Wand und sackt mit erstaunlicher Präzision in sich zusammen. „Shadow Work“ ist ein leidenschaftliches Happening, ein Kunstwerk des Sludge-Wahnsinns, dessen Psychedelic- und Prog-Einschlag verdammt gut kommt, dem Trio trotz vertrauter Elemente einen eigenen, an manchen Stellen einzigartigen Sound verpasst. Kaum zu glauben, dass hier nur drei Personen am Werk sind – eine von vorne bis hinten runde, mitreißende und einnehmende Sache.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 03.06.2022
Erhältlich über: Pelagic Records (Cargo Records)

Website: druidsiowa.com
Facebook: www.facebook.com/druidsiowa

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Category: Magazin, Reviews

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