Righteous Fool – Righteous Fool

| 29. Juni 2022 | 0 Comments
Righteous Fool

(c) Righteous Fool

Im Jahr 2009 herrschte Tristesste bei Corrosion Of Conformity. Die Band lag abermals auf Eis, während Pepper Keenan bei Down beschäftigt war, zudem hatte sich Drummer Reed Mullin nach seinem Ausstieg rar gemacht. Urplötzlich tauchte er gemeinsam mit Gitarrist Jason Browing (der unter anderem mit H.R. von den Bad Brains aufnahm) bei seinem ehemaligen Mitstreiter Mike Dean auf. Man hatte Songs im Gepäck und wollte eine Band gründen. Righteous Fool veröffentlichten 2010 eine 7″ und nahmen parallel zur Reunion-Platte von Corrosion Of Conformity ein komplettes Album auf, das jedoch erst einmal zurückgehalten wurde. Nun landet das schlicht „Righteous Fool“ betitelte Werk als Hommage an den 2020 verstorbenen Mullin.

Über das Intro „Enter The Fool“ und das kurze „Astronoid“ jammt sich das Trio weitestgehend instrumental in die Platte, bis Dean erste Zeilen ausspuckt. Erst mit „Shifty“ beginnt das Album so richtig, begleitet von vertrauten Tönen. Die DNA von Corrosion Of Conformity ist natürlich stets zu hören, äußert sich in bleierner Schwere und dicken Riffs, aber auch in schroffen, ruppigen Untertönen, wo die Ellenbogen ausgefahren werden. Gleich drei Stimmen versuchen sich zu behaupten, das Chaos unterhält.

Die beiden Tracks der ursprünglichen Vinyl-Single sind auch dabei: „Edict Of Worms“ bietet schwerfälligen Desert-Sound mit schrubbendem Bass und widerspenstigem Auftreten, während „Forever Flames“ abermals die Instrumentale tänzeln lässt. Gelegentlich scheinen die drei Musiker unterschiedliche Pläne zu verfolgen, nur um schließlich doch zusammenzufinden. Hingegen drückt „The Overblown“ stellenweise das Gaspedal durch und erinnert mit dem Southern-Charme sowie der ruppigen Attitüde durchaus an die Anfangstage der Hauptband. Schließlich verlieren sich Righteous Fool in „Vortex“ und überraschen mit dezenten Down-Ansätzen, proggigem Soul-Searching und dickem Riff-Gewitter samt psychedelischem Einschub.

„Righteous Fool“ klingt ein wenig wie eine überlange Jam-Session, in der Gemeinsamkeiten abgesteckt werden. Mullin und Browning hatten das Gros der Ideen vorgefertigt, Dean kam hinzu und man legte die Grundlage für das Comeback von Corrosion Of Conformity. Und doch will das wohl einzige Album von Righteous Fool unbedingt mit vollster Aufmerksamkeit bedacht werden, denn zwischen störrischer Sperrigkeit, Ellenbogentaktik und packenden Riffs lässt sich die vertraute Energie der Veteranen erkennen. Schade, dass es bei diesem spannenden, schillernden Einstand bleiben wird.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 01.07.2022
Erhältlich über: Ripple Music (Bertus)

Facebook: www.facebook.com/corrosionofconformity

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Category: Magazin, Reviews

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