RXPTRS – Living Without Death’s Permission

| 21. Juni 2022 | 0 Comments
RXPTRS

(c) Nathan Roach

Neue Helden braucht das Land. RXPTRS haben das Potenzial und den Sound. Das erst 2018 im britischen Bristol gegründete Quintett widmet sich einem Mix aus Rock, Punk und Metal, der hymnisch, heavy, eingängig, druckvoll und ruppig zugleich ausfällt. Als die zuvor in verschiedenen anderen Formationen tätigen Musiker zusammenfanden, machte es nach eigenen Angaben ‚Klick‘. Exakt das ist auf dem ersten gemeinsamen Album „Living Without Death’s Permission“ – im weitesten Sinne die perfekte Schnittmenge aus Alter Bridge, Billy Talent und Bullet For My Valentine, trotz allem mit wunderbar eigenständiger Note – zu hören.

Der Albumtitel stammt aus dem Leben von Frontmann Simon Roach, dem nach einem Beinahe-Unfall gesagt wurde, er müsste eigentlich tot sein. Leben und Tod ziehen sich durch die Songtitel und Lyrics. Das eröffnende „Burning Pages“ wirft gleich einmal alles in den Topf und schreibt eine beißende Hymne mit verschwitztem Unterbau. Roach klingt wie ein giftiger Mark Tremonti, der gelegentlich mit Hardcore-Gefilden flirtet, der Refrain ist unfassbar groß. Überhaupt haben RXPTRS ein Talent für große Hooks: Einen Track wie „Rock Bottom (Is A Stepping Stone)“ hätten Shinedown bestimmt auch gerne in der Hinterhand.

Selbst die dramatischen, semi-balladesken Momente gelingen gut. „Cold Ground“ muss erst ein wenig Anlauf nehmen, tritt dafür den nächsten gewaltigen Chorus vom Stapel, der dank entfesselter Vocals unter die Haut geht. Im finalen „Let Me Die How I Want“ versuchen sich die Briten an einem Epos. Hätte es die gesamten sieben Minuten für ein modernes Hard-Rock-Spektakel mit ausgeprägter Laut-Leise-Dynamik gebraucht? Vermutlich nicht, doch ist die Intensität großes Kino. Hingegen stimmt „Demons In My Headphones“ wütende Töne mit leichtem Metalcore-Einschlag an und bringt das frontale „Gutterflies“ Trivium den Punk bei, wenn man so will. Und immer wieder kommt diese fantastische Stimme durch.

Obwohl einiges an RXPTRS sehr (angenehm) vertraut anmutet, zieht „Living Without Death’s Permission“ doch konsequent sein eigenes Ding durch. Natürlich ist Simon Roach der Star dieses Einstands, glänzt mit seiner vielseitigen Stimme, die für hymnische Highlights ebenso taugt wie für geifernde Wut. Der eingängige und zugleich ruppige, bissige Sound des Quintetts brennt sich ohnehin ein und wandelt geschickt an der imaginären Grenze zwischen Rock, Punk und Metal – hitverdächtig, ohne sich aufzudrängen. RXPTRS könnten der nächste große Festival-Act werden, wenn sie das hohe Niveau ihres mächtigen Debüts halten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.06.2022
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Website: rxptrs.com
Facebook: www.facebook.com/RXPTRS

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Category: Magazin, Reviews

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