Werewolves – From The Cave To The Grave
Werewolves hieven sarkastische Zerstörungswut auf ein neues Niveau. Ihr Sound: Death Metal mit Blackened- und Grind-Anteilen, bevorzugt brutalst vorgetragen. Ihr Humor: schräg und bitterböse. „What A Time To Be Alive“ trug diesen bereits im Titel. Die furiose Energie, das hohe Tempo, die brachiale Intensität – all das bleibt erhalten, denn das australische Trio hält nichts von unnötigen Veränderungen. „From The Cave To The Grave“ fährt einmal mehr den Mittelfinger aus.
Scheiß auf junge Bands mit ihren Arpeggios, denn „We Are Better Than You“: Die grimmigen Mienen passen zur Musik, die omnipräsente Überspitzung mutiert zum zentralen musikalischen Element. Nach einem kurzen Intro drehen Werewolves am Rad mit heiserem Gekeife, mit hohem Tempo und mit schneidenden, ruppigen Riffs. Für Schönheit und falsche Bescheidenheit bleibt kein Platz, stattdessen geht es nach vorne. Entsprechend ist „Watch Your Mouth“ als Empfehlung zu verstehen. Der mit Deathgrind flirtende Ranz rundherum kommt gut, schwerfällige Einschübe sorgen für Unterhaltung.
Wenn es in „Harvest Of The Skulls“ ausnahmsweise etwas gemächlicher losgeht, kommt das der Musik tatsächlich zugute. Übelriechende Grabesstimmung breitet sich aus, die Australier ziehen zentnerdicke Wände hoch und huldigen der alten Schule mit Beton aus gutem Hause. „Pride And Extreme Prejudice“ – noch so ein fantastischer Titel – hält davon herzlich wenig und schraubt die Schlagzahl in astronomische Höhen. Forsche Sprints, geschickte Variationen und ein donnerndes, explosives Finale geben sich die Klinke in die Hand.
Einen Originalitätspreis werden sie mit ihrer Musik kaum abräumen, aber das dürfte ihnen auch ziemlich egal sein: „From The Cave To The Grave“ tritt in knapp 35 Minuten exakt jenes Maß an Brutalität und Kompromisslosigkeit breit, das man mittlerweile von Werewolves kennt. Ihr Death Metal gibt sich zumeist brachial, höllisch schnell und ranzig, kann aber ebenso durch bloße Heavyness punkten. Abermals wird der derbe, schroffe Nackenschlag zum vollen Erfolg.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 24.06.2022
Erhältlich über: Prosthetic Records (Cargo Records)
Facebook: www.facebook.com/werewolvesinhell
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