Kuolemanlaakso – Kuolleiden laulu

| 12. Dezember 2022 | 0 Comments
Kuolemanlaakso

(c) Riku Jokinen

Als Kuolemanlaakso vergangenes Jahr ins Studio gingen, wussten sie bereits, dass sie mehr als genug Material für ein komplettes Album hatten. Mehr noch, es wurden zusätzliche Songs für eine Art Companion-Release eingespielt. Dieser Quasi-Begleiter von „Kuusumu“ hört auf den Namen „Kuolleiden laulu“ und vereint drei betont unterschiedliche, tendenziell eingängigere Tracks auf einer kurzweiligen EP. Lyrisches Konzept und Artwork-Inspiration teilen sich beide Releases übrigens.

Der Titelsong tankt sich in dreieinhalb Minuten durch melodische Gefilde und überrascht als lupenreiner Düster-Hit. Mit vergleichsweise flottem Tempo steuern die Nordlichter auf den großen, grummeligen Refrain zu, der ohne Umschweife ins Ohr geht. Klar, das hat etwas von Schema F und erinnert schon mal an HIM in besten Zeiten, macht aber eigentlich nichts. Als Einstiegsdroge in die beklemmenden wie aufwühlenden Klangwelten von Kuolemanlaakso ist der Song samt düsterem Mittelteil und Song-Content-tauglichem Tonartwechsel gewiss nicht verkehrt.

Auch das restliche Material gibt sich insgesamt direkter, jedoch mit einem Tacken mehr Anspruch. „Juuret jalkojeni alla“ täuscht eine doomige Ballade an, bevor finstere Growls in martialische Untiefen entführen, von ähnlich zermürbender Gemächlichkeit begleitet. Hingegen scheint „Rautasilvet“ beide Welten zu vereinen und bringt einen der besten Kuolemanlaakso-Refrains bislang hervor. Zwar schimmert hier das vertrautete Death-Doom-Gerüst durch, die post-romantische Intensität sorgt jedoch für einen mehr als spannenden Farbtupfer.

Natürlich fällt diese EP recht konsequent aus dem Rahmen, doch stört das mit Sicherheit nicht. Mehr noch repräsentiert „Kuolleiden laulu“ eine gerne mal stiefmütterlich behandelte Facette der Finnen, die hier ihre eingängige Seite ausleben können. Ein sehr radiofreundlicher Titelsong und zwei komplexe, dennoch zugängliche Exkurse bieten ein stimmiges Kuolemanlaakso-Paket für Einsteiger, die sich hiermit wunderbar den herausfordernderen Einträgen in die lange Diskographie des Quintetts annähern können – spannend, ungewöhnlich und unerwartet charmant.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 16.12.2022
Erhältlich über: Svart Records (Membran)

Website: kuolemanlaakso.net
Facebook: www.facebook.com/kuolemanlaakso

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Category: Magazin, Reviews

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