Souldrainer – Departure

| 5. Dezember 2022 | 0 Comments
Souldrainer

(c) Marléne Nilsén

Obwohl sie bereits seit 1999 gemeinsam unterwegs, erscheint nun erst das vierte Album von Souldrainer; ihr erstes Werk seit acht Jahren. Stress kennen die Schweden nicht und lassen sich lieber betont Zeit, um ihren symphonisch-melodischen Death Metal entsprechend zu schmieden. Ihr neues Werk „Departure“ bezeichnen sie als Reise in die eigene finstere Fantasiewelt, wo alles möglich ist, und wo jeder Song Wut, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung auslösen soll. Wie charmant.

Die erdrückende, finster-melodische Wucht dieser neun Tracks geht im besten Sinne an die Substanz. Wie „Where Angels Come To Die“ – gemächlich und doch bestimmt – losstampft und seine manische Intensität aus nahezu doomigen Gefilden suzkessive entfaltet, weiß zu unterhalten. Marcus Edvardsson klingt angepisster denn je, seine gutturalen Growls gehen unter die Haut. Schließlich lässt der Refrain mehrere kleine Melodieteppiche los, von symphonisch-sakraler Note gestützt, in seiner zähen Manie ein zermürbendes wie erhabenes Erlebnis.

Mit dieser nahezu omnipräsenten Dark-Doom-Note fahren Souldrainer verdammt gut. So deutet „I Abort You“ in den Strophen etwas Gothic an, die flüsternden Vocals spielen natürlich mit jedem Klischee und machen ihre Sache sehr gut. Der drückende Rausschmeißer „End Of The World“ hat etwas von einer apokalyptischen Hymne, die in der zweiten Hälfte ihre volle Zerstörungskraft entfaltet, während „Council Of Five“ stellenweise an klassischere Melodic-Death-Veteranen erinnert. Davon hat auch der Titeltrack „Departure“ einiges am Start, ebenso wie überraschend fragile Einschübe.

Keine revolutionären Neuerungen, dafür geschickte Weiterentwicklung: Souldrainer verdichten ihren düsteren Death-Metal-Ansatz und wagen sich weiter denn je in emotionale Untiefen hinab. Das stete, konsequente Spiel mit Emotionen gelingt, das Gemüt fühlt sich zunehmend erdrückt und ringt um Fassung. Souldrainer werden ihrem Namen gerecht und treiben die Verabschiedung der mentalen Balance auf „Depature“ mit zermürbender, unterhaltsamer Präzision voran.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 09.12.2022
Erhältlich über: Black Lion Records

Facebook: www.facebook.com/Souldrainerofficial

Teile diesen Artikel

Tags: , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES