Beneath My Feet – In Parts, Together
Obwohl sie in den letzten Jahren immer wieder mal hier und da ein paar Songs präsentierten, hat das erste und bislang einzige Album von Beneath My Feet tatsächlich beinahe neun Jahre auf dem Buckel. Das schwedische Quintett arbeitete seither konsequent am eigenen Sound, der sich irgendwo im (modernen) Metalcore-Umfeld verorten lässt, begleitet von zahlreichen Touren mit metallischer Prominenz. „In Parts, Together“ markiert ihr mächtiges Full-Length-Comeback, das für Fans kontemporärer Core-Klänge zwischen US-Wucht, britischer Hardcore-Intensität und nordischer Melodien ein Muss darstellt.
Zehn Songs und drei Bonus-Tracks gehen von der ersten Sekunde an in die Vollen. Das eröffnende „Caught In A Hurricane“ ist das, was man gemeinhin eine Wuchtbrumme nennt. Nach einem kurzen Intro explodiert das Ding mit wütenden, schroffen Core-Attacken, die im besten Sinne an frühe Architects erinnern. Selbstverständlich darf die große, eingängige Auflösung mit Klargesang nicht fehlen. Der Refrain geht sofort ins Ohr und macht Laune. Im anschließenden „Dig My Grave“ hauen die Nordlichter auf die Kacke, wobei vor allem die synthetisch angehauchten Momente in den Strophen, die mit Djent-artigen Wänden geschickt kollidieren, unterhalten. Drückende Brachialgewalt, Shout-Passagen und schwedische Melodic-Death-Untertöne runden das Ding ab.
So ziemlich jeder Exkurs landet zumindest einen kleineren Volltreffer. Wie sich der erhabene, fast schon hymnische Gesang aus dem ruppigen Dickicht von „Sink To The Bottom Or Swim For The Shore“ schält, macht einen bereits okayen Track über jeden Zweifel erhaben – ein einfacher, aber verdammt effektiver Kunstgriff. Für „Departure“ bemühen Beneath My Feet eine kleine Umkehr der Formel und kehren vergleichsweise ruhige, balladeske Ansätze in den Vordergrund. Die Screams wirken durch die reduzierte Präsentation geradezu infernal, fahren durch Mark und Bein. „Lost Sailors Grave“ beschließt den Bonusteil und ist ob seiner Boshaftigkeit ein weiterer essenzieller Wellenbrecher.
Natürlich spielen sich weite Teile dieser Platte in klassischen, überaus vertrauten Metalcore-Gefilden ab, aber das soll nicht im Geringsten stören. Beneath My Feet drücken vertrauten Klängen ihren Stempel auf, gerade durch die gerne mal derben, ungeschliffenen UK-Hardcore-Einflüsse, die mit den Erwartungen spielen. „In Parts, Together“ erdrückt im besten Sinne, bietet ausreichend hymnische Passagen, aber auch zermürbende Mosh-Action, an der es kein Vorbeikommen gibt, sowie kleinere Experimente mit hohem Unterhaltungswert. Das Comeback auf Albumlänge gelingt.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 03.03.2023
Erhältlich über: Noble Demon
Facebook: www.facebook.com/Beneathmyfeet
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