Murder Maids – Dance Or Die

| 13. März 2023 | 0 Comments
Murder Maids

(c) Anine Desire

Murder Maids zählen ohne Zweifel zu den heißesten Heavy-Aktien Norwegens. Unmittelbar vor Pandemie und Lockdowns gegründet, erschien ihr erstes Album 2021 und wurde direkt für einen norwegischen Grammy nominiert. Mittlerweile konnte die Band fleißig live spielen und an ihrem Mix aus Hardcore, Punk, Rock und Metal feilen. Auf dem zweiten Album „Dance Or Die“ gibt es davon nun mehr zu hören.

Elf neue Songs rattern mit wachsender Begeisterung durchs Gebälk und nehmen keine Gefangenen. Das als erster Vorbote veröffentlichte „Norwegian Hollywood“ ist voller Bosheit, hat einen hörbaren Schleim auf die Welt und langt kräftig zu. Der grantige, düstere Track erinnert an Kvelertak ohne Black Metal und macht Laune. „Reaping“ eröffnet mit einer Sleaze-Gitarre und häutet sich sogleich. Die frontale Produktion mit ruppigem Punk-Konzept, verhaltenen Melodien und wütendem Hardcore-Gewitter paart Eingängigkeit mit ruppigem Hackbrett und Shoutalongs. Simpel, aber effektiv, so oder so ähnlich lässt sich der Opener zusammenfassen.

Schema F gibt es nicht, denn kleinere Variationen sorgen für ordentlich Unterhaltung. Da wäre beispielsweise „Two Faced“, dessen Gift und Galle von kurzen Lichtstrahlen am Horizont aufgebrochen werden, oder „Loud, Lewd, Lazy“, das seinem Songtitel gekonnt gerecht wird – rüpelhaft, drückend und doch zurückgelehnt. Im abschließenden „Ethanol“ wagen sich Murder Maids fast schon ans Langformat, nähern sich der Fünf-Minuten-Marke an. Das klappt prima, denn das reduzierte Tempo mit gelegentlichen freundlichen Gitarren und kehliger Wut macht Laune. Mehr Rock denn je bricht letzte Ketten auf und bemüht eine sympathische, dreckige Anti-Hymne.

Eine halbe Stunde lang tanken sich Murder Maids durch Urgewalten und landen damit einen Volltreffer nach dem anderen. Dafür braucht es auch keine großen Überraschungen, wiewohl das Quintett aus Trondheim keinesfalls auch nur annähernd auf der Stelle tritt. Die wuchtige, drastische und unnachgiebige Präsentation macht richtig Laune und Bock auf mehr: „Dance Or Die“ ist ein Powerhouse, das hoffentlich Live-Aktivitäten im Rest Europas Tür und Tor öffnet. In dieser Form gibt es an den Herren kein Vorbeikommen, und das ist auch mehr als gut so.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.03.2023
Erhältlich über: Fucking North Pole Records

Facebook: www.facebook.com/mmaidsband

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Category: Magazin, Reviews

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