Astrodeath – Vol. II

| 8. Mai 2023 | 0 Comments
Astrodeath

(c) Benny Valentine

Ein Power-Duo, das ordentlich Krach macht? Was sich nach einer alten, auserzählten Formel anhört, nimmt in den Händen von Astrodeath eine spektakuläre Eigendynamik an. Die beiden Australier Tim Lancken (Gesang, Gitarre) und Yoshi Hausler (Schlagzeug) sind erst seit 2018 gemeinsam unterwegs, teilten sich aber unter anderem bereits die Bühne mit Nick Oliveri, Lo! und Revocation. Auf ihrem zweiten Album, passenderweise „Vol. II“ betitelt, ist alles um Welten lauter und ruppiger.

Das drückende „Red Weed“ bringt den sympathischen Irrsinn des Duos auf den Punkt. Süffiger Stoner-Sludge, gerne mal mit Hardcore, Punk und etwas Psychedelic angereichert, suppt langsam aus den Boxen. Dicke Klangwälle schrauben die Intensität mehr und mehr nach oben, lassen zugleich sympathische Riffs und verkappte Hooks erkennen. Dieser eigenwillige Charme mit Stahlkanten weiß zu unterhalten und findet in „Golden Death Machine“ eine mehr als gelungene Fortsetzung. Auch hier überschlagen sich die Ereignisse nicht, dafür gehen Astrodeath deutlich ruppiger zu Werke. Pointiertes Uptempo-Drumming wechselt sich mit sympathischen Referenzen an frühe Red Fang ab.

„The End“ beschließt das Album und serviert einen feinen Riffkessel, der auf angenehmste Weise ans Limit geht. Doomige Einschübe, rasiermesserscharfe Muskelpakete und präzise Exkurse instrumentaler Natur geben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Gerade der zweite Kaltstart im Schlussakt geht im besten Sinne unter die Haut. Derartiges Gift schwimmt auch in „Leviathan Rising“ an die Oberfläche. Die Strophen docken mehr denn je an klassischen Stoner-Klängen an, zugleich schwebt ominöse Bedrohlichkeit über dem Geschehen. Black Tusk lassen zeitweise grüßen, wenn Sludge urplötzlich – und sehr gekonnt – zu rocken beginnt.

Wenig überraschend langen Astrodeath sehr beherzt zu und öffnen sich zugleich musikalisch weiter. Das schwere zweite Album ist „Vol. II“ allerdings nicht geworden, dafür bewegt man sich ziemlich stilsicher durch befürchtete Untiefen. Die Australier finden spannende Ansätze für vertraute Klangcollagen, schrauben den Rifffaktor gewaltig nach oben und erzeugen im limitierten Line-up ordentlich Intensität. Ja, der grundlegende Mix aus Stoner und Sludge fällt sehr vertraut aus, was jedoch in keiner Sekunde auch nur im Geringsten stört – ein Manifest des Lärms mit süffigen Melodie-Ansätzen unterstreicht die Qualitäten des Duos erneut.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 12.05.2023
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records

Facebook: www.facebook.com/astrodeathband

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Category: Magazin, Reviews

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