Collapse Under The Empire – Recurring
(c) Collapse Under The Empire
Seit nunmehr 15 Jahren erschafft das Duo Collapse Under The Empire magische, rein instrumentale Welten. Was einst in recht klassischen Post-Rock-Gefilden begann, ist mittlerweile breit aufgestellt, nimmt cineastische Elemente und feinsinnige Elektronik mit auf die (Klang-)Reise. Nicht umsonst finden sich ihre Songs unter anderem in Film- und Doku-Trailern wieder. Nachschub setzt es nun in Form von „Recurring“, auf dem Chris Burda und Martin Grimm die zuletzt wiedergefundene starke Form gekonnt bestätigen.
Der nahezu technoide Auftakt des Openers „Genesis“ täuscht einen Tanzflächenfüller an, doch bleibt dieser aus. Stattdessen wächst daraus eine lebhafte, hoffnungsvolle, aber auch nachdenkliche Nummer, die Post Rock, Ambient und Soundtrack-Konzepte bärenstark zusammenbringt. Im Anschluss nimmt „Revelation“ butterweiche Motive auf und verwebt diese besonders konzentriert. Einsetzende wuchtige Gitarren tragen gen neue Ufer, gleich zwei kleine Höhepunkte in bester Genre-Tradition erinnern schon mal an das Frühwerk von Collapse Under The Empire. Dabei will die recht zentrale Rolle des Keyboards nicht unterschlagen werden.
Am anderen Ende des Albums tönt „Apocalypse“ zwischenzeitlich erstaunlich freundlich. Ringt man dem Untergang etwa Hoffnungsvolles ab? Nervöse Energie und massive Druckwellen kehren davon ab, große Instrumental-Rock-Kunst nimmt schließlich das Heft in die Hand und spielt geschickt mit wechselnden Stimmungen – einer der besten Songs dieser Platte. Stark fällt auch „Absolution“ aus, das Synthetik und Gitarren prima zusammenbringt. Das unheimlich lebhafte, kraftvolle Schlagzeug diktiert hingegen, fast still und heimlich, das Geschehen. Kraftvolle, nahezu metallische Einschübe kollidieren mit Leichtigkeit. Dieses Wechselbad der Gefühle beherrschen Collapse Under The Empire unheimlich gut.
Überraschungen bleiben aus, dafür konsolidieren sich Collapse Under The Empire auf nunmehr (wieder) vertraut hohem Niveau. Ihren Sound, ihren ureigenen Post-Rock-Ansatz haben Burda und Grimm nicht nur gefunden, sie kultivieren diesen inzwischen verdammt stark. „Recurring“ besitzt tatsächlich packende Soundtrack-Qualitäten, schwebt geradezu und versteht prima, wie man mit Stimmungen und Dramaturgie spielt. Spektakuläre Spannungsbögen, stille Momente und große Aufregung begleiten das nächste starke Werk des Duos.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 29.09.2023
Erhältlich über: Finaltune Records (Broken Silence)
Website: www.collapseundertheempire.com
Facebook: www.facebook.com/collapseundertheempire
Letzte Kommentare