Filth Is Eternal – Find Out
Binnen kürzester Zeit konnten sich Filth Is Eternal ihren verdienten Status als Hardcore-Geheimtipp erspielen. Der gerne mal etwas düstere, verkrustete Sound des Quartetts aus Seattle zeugt von einer Band, die sich freischwimmt, ob von Erwartungen, Vorurteilen, dem eigenen Leben oder früheren Namen. Mittlerweile bei MNRK gelandet, gingen sie ihren neuesten Streich mit einer klaren Mission an: Jeder Song muss binnen 30 Sekunden einen Pit starten können. Exakt das gelingt mit „Find Out“.
Vergleichsweise lange 29 Minuten dürfen diese 14 Tracks wildern, für Band-Verhältnisse fast schon proggige Dimensionen. „Half Wrong“ eröffnet das Geschehen stilvoll und brutal, geht binnen kürzester Zeit in die Vollen und eskaliert gekonnt. Im Vorfeld wurden immer wieder mal Converge als Referenz genannt, und exakt das kommt nun durch – ein brutaler, vertrackter, metallischer Nackenbrecher für Fans brachialer Hardcore-Klänge. Danach lässt „Crawl Space“ so etwas wie Melodie erkennen, zumindest im Kleinen. Wie sich zaghaft hymnische Momente aus dem Dickicht hervortrauen und von Lis Di Angelo mit Gusto zerlegt werden, macht Laune.
In dieser bestechenden Form geht es auch weiter, begleitet von mehreren kleinen Highlights. Eines davon ist „The Gate“, das vergleichsweise zaghaft anrollt und verkrustete Burner mit einer Prise Düster-Rock kreuzt – fast schon 80s-lastig und von starkem Gesang begleitet, zugleich jedoch wunderbar gefährlich. „Loveless“ entführt derlei Ansätze in nahezu doomige Schwerfälligkeit, kommt gefühlt kaum aus dem Quark und lässt im zähen Midtempo, nebst infernalen Schreien, das Gebälk erzittern, nur um im nächsten Moment einen Ohrwurm anzudeuten. Einen solchen serviert auch „Cherish“, zumindest bis die Stimmbänder wieder anschwellen und pure Wut propagieren. Sollte das zu brav sein, sorgt „Pressure Me“ für exquisite Schmerzen.
Immer noch viel zu schnell vorbei, dafür massiver denn je aufgestellt: „Find Out“ klingt nach einer Band, die ihren Sound gefunden hat. Einige der bekannten Krusten fallen vom Hardcore-Mix ab, werden durch intensivierte Punk- und Metal-Anteile ersetzt, zudem darf es sogar ein paar kleinere eingängige Momente setzen. Filth Is Eternal drehen so richtig auf und sorgen für Zerstörung mit dem gewissen Etwas. Ihr neuester Streich löst sämtliche Versprechen der Vergangenheit ein und könnte, nein, sollte – verdientermaßen – durch die Decke gehen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 29.09.2023
Erhältlich über: MNRK Music Group (SPV)
Facebook: www.facebook.com/filthiseternal
Letzte Kommentare