Corrosive – Wrath Of The Witch

| 12. Oktober 2023 | 0 Comments
Corrosive

(c) Corrosive

Bloß 16 Monate nach dem Release von „Death As A Process“ melden sich Corrosive schon wieder zurück, und zwar mit ihrer bislang wohl ambitioniertesten Platte. Bereits 2019 legten sie den Grundstein für ein Album über ein Hexenepos, das sich – einem Theaterstück gleich – mit verteilten Rollen hört. „Wrath Of The Witch“ tut nun genau das und lud sich allerlei Metal-Prominenz ein, um gemeinsam einem betont blutigen Showdown entgegenzusteuern. Zudem wagt man musikalisch mehr denn je, lässt melodische Elemente ebenso in den Death-Mix einfließen wie brachialen Black Metal.

Frontmann Andy Konnerth übernimmt die Rolle von ‚The Handsome One‘ und ist in neun der zwölf Songs zu hören, darunter der herrlich beißende Opener „Queen Of The Night“. Hier finden Corrosive binnen kürzester zu bestechender Form, lassen herrlich ranzigen Death Metal vom Stapel, dessen schiere Bosheit mit feinsten Blackenend-Untertönen für beste Laune sorgt. So klassisch und direkt der Aufgalopp auch ausfallen mag, rundherum wird viel versucht. Bereits im folgenden „Fairy Tale Of A Devilish Witch“ tritt Dirk Weiss (Warpath, Sacrifire) auf und verleiht dem rasanten Track mit feiner Zäsur eine herrlich ominöse, leicht doomige Note.

Bekannte Namen setzt es am laufenden Band. Gerre von Tankard gibt den Folterer in „Shiver Of Pleasure“ und wird im zähen, sägenden Track zur bedrohlichen Präsenz, die gerade in den groovenden Passagen für Furore sorgt, den Song präzise und kurzweilig zerbellt. Eva Schmidt von Nihil hat als teuflische Hexe gleich mehrere Auftritte, wobei die Ballerburg „End Of Your Bloodline“ besonders gut gelingt. Corrosive finden ihr tiefschwarzes Herz und fühlen sich in der Finsternis wohl. Dort wartet bereits „The White Witch, Saviour Of Damned Souls“, mit Sabina Classen (Holy Moses) als namengebende Hexe – eine starke Sache. Wenn schließlich „Wrath Of The Witch“ mit Donnerhall das Album beschließt, laufen erneute Schauer den Rücken runter.

Ob es wirklich knapp 69 Minuten Musik gebraucht hätte, sei dahingestellt, doch wissen Corrosive mit diesem anspruchsvollen Konzept und der musikalischen Öffnung von vorne bis hinten zu überzeugen. Ja, „Wrath Of The Witch“ ist in vielerlei Hinsicht starker Tobak und hätte eine Spur kompakter ausfallen können, doch die Kombination aus starken Gästen, spannenden Blackened-Einschüben und unterhaltsamen Songs ist letztlich über jeden Zweifel erhaben. Das verhexte Theater sollte auch letzte Zweifel überzeugen – bärenstark und einnehmend von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.10.2023
Erhältlich über: MDD Records (AL!VE)

Facebook: www.facebook.com/corrosiveband

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Category: Magazin, Reviews

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