As You Left – Silver Chains Golden Veins

| 11. Dezember 2023 | 0 Comments
As You Left

(c) Lina Smarsch

Von Stress halten As You Left scheinbar herzlich wenig, denn erst zehn Jahre nach Gründung präsentiert das deutsche Quintett sein erstes Album. Darauf wartete man jedoch gerne, denn bereits die vorangegangenen Kleinformate zeigten recht eindrücklich, dass sich hier etwas angenehm eigenes, eigenständiges zusammenbraut. Blackened Metalcore nennt sich die Mischung und klingt exakt so, wie man sich das erwartet. „Silver Chains Golden Veins“ ist ein Full-Length-Einstand nach Maß.

Das melodische Gift von „Blades Turning“ bringt die vermeintlich endlos weit auseinanderliegenden Welten gekonnt zusammen. Furioses, heiseres Gekeife und packender Klargesang finden zusammen, klassische Metalcore-Melodik erfährt ein beklemmendes Blackened-Treatment auf Raten. Speziell im Schlussakt kommt dieses Spiel mit den nordischen Welten gekonnt durch. Wie „Lost Dreams“ verlorene, post-apokalyptische Riffs andeutet und daraus eine verwaschene Ballerburg zaubert, ringt einiges an Respekt ab. Auf durchaus unerwartete Weise finden hier sehr unterschiedliche Ideen zusammen und reißen gemeinsam mit.

Exakt das macht sich auch im eröffnenden „Oblivion“ breit. Hier täuscht ein überlanges Intro ein wenig, denn kaum explodieren As You Left aus den Startblöcken, glaubt man ein explosives Post-Black-Gemisch vor sich zu haben, das mehr und mehr gängigen Core-Konzepten verfällt. Fünfeinhalb Minuten Zerstörung, hochspannende Solo-Ansätze und ein erdrückender Abgang machen Laune. Auch „Laws Of The Ancient“ bemüht eine prominente Lead-Gitarre, die sich immer wieder nach vorne drängt, während melodischer Black Metal mit der Moderne kollidiert. Und dann ist da noch „Malevolent Deceit“, das den Core-Einfluss geradezu perfektioniert und überaus giftigem Gekeife gegenüberstellt – eine starke Kombination.

Nach dem ersten großen Wow-Effekt kommt zusammen, was tatsächlich zusammengehört. Mit seltenen Ausnahmen stellen As You Left klischeehafte Metalcore-Erwartungen hinten an, brauchen vergleichsweise wenig Gesang und definieren sich stattdessen über beißende bis geifernde Heavyness. Und das gelingt prima, denn „Silver Chains Golden Veins“ macht unheimlich viel Laune. Die omnipräsente Gemeinheit und Gefährlichkeit des Albums kann auf ganzer Linie überzeugen und bringt tatsächlich zwei Genres zusammen, die man so gemeinsam vielleicht nicht zwingend erwartet hat. Mit ihrem ersten Album landen As You Left einen spannenden Volltreffer, der zugleich noch etwas Luft nach oben lässt. Da bleibt man gerne am Ball.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.12.2023
Erhältlich über: AYL Records

Facebook: www.facebook.com/asyouleftband

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Category: Magazin, Reviews

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