Plague Of The Fallen – Amongst The Rats
Die vor über einem Jahrzehnt gegründeten Plague Of The Fallen zählen seit jeher zu den Eckpfeilern des metallischen Underground in Christchurch, Neuseeland. Mehrere brutale bis brachiale Kleinformate im Stile von Hate Eternal und Cannibal Corpse ratterten seither durch den Äther. Nun wagt sich das Quartett erstmals an ein komplettes Album mit der zugegebenermaßen recht sparsamen Spielzeit von knapp 26 Minuten. Und doch kann das, was auf „Amongst The Rats“ zu hören ist, vollumfänglich überzeugen.
Wenn nach einem kurzen Intro der Titelsong mit gutturaler Aggression eingeläutet wird, kreist der Nackenrotor von ganz alleine. Die Neuseeländer müssen das Tempo gar nicht unnötig in die Höhe treiben und bleiben weitestgehend im Mittelfeld, doch sorgt alleine schon die dissonante Urgewalt dafür, dass man sich wie überrollt fühlt. Im direkten Anschluss rührt „The God Of Depravity“ betont infernale Kessel, wobei feinste Melodieansätze durchschimmern. Eingängigkeit sucht man – natürlich – vergebens, denn diese minimalste Zier dient letztlich als Sprungbrett für den nächsten technisch versierten Husarenritt.
Am anderen Ende des Albums liest sich „So You Have Chosen Death“ wie eine Kampfansage, hört sich auch nicht viel anders. Das schäumende Stottern der nervösen Drums und das vertrackte Spiel mit Tech-Death-Standards kommt gut, verbindet gefühlt hohes Tempo mit wütendem Stampfen. Im Widerspruch entsteht ein kurzer wie mitreißender Dampfhammer, der sich immer weiter intensiviert. Im Vergleich dazu wirkt „Relentlessly Butchered“ fast schon fest entschlossen, geht sofort nach vorne und bricht immer wieder aus dem angedeuteten Groove-Konzept aus. Speziell der wütende, leicht überdrehte Schlussakt weiß zu unterhalten.
Zwar verzichten Plague Of The Fallen auf frische musikalische Ansätze, doch verlangt ihre technische Brutalität jene eigentlich nicht wirklich. Im Gegenteil, die stete Unruhe auf „Amongst The Rats“ kommt den Neuseeländern zugute. Vom wechselnden Tempo über teils widersprüchliche, sich überlappende Parts bis hin zur dissonanten Midtempo-Schwere zehrt dieser Einstand gekonnt am Nervenkostüm und schüttelt nebenbei noch richtig schöne Dampfhammer aus dem Ärmel. Plague Of The Fallen bestätigen ihre bisherigen Releases mit diesem recht kurzen, aber überaus kurzweiligen Album.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 08.12.2023
Erhältlich über: Plague Of The Fallen (Blood Blast Distribution)
Facebook: www.facebook.com/PlagueoftheFallen
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