V/Haze Miasma – agenda:endure

| 5. Dezember 2023 | 0 Comments
V/Haze Miasma

(c) V/Haze Miasma

Für V/Haze Miasma geht es aktuell zurück an den Start. Mit dem Deal bei Supreme Chaos Records geht der Blick in die Vergangenheit einher. Das als Soloprojekt angedachte und nunmehr als Band realisierte Projekt aus dem Nachbarland legt aktuell das erste, etwas untergegangene Album neu auf, von frischem Wind und wütenden Extremen begleitet. „agenda:endure“ liefert Stoff für Freunde extremer Klänge, die progressive Exkurse, brachiale Gewalt und greifbaren Weltschmerz zu schätzen wissen.

Die schiere Intensität dieser Präsentation sorgt für Verzückung, und das (nahezu) abschließende „Hazed By Miasma“ bringt die Magie auf den Punkt. Death Doom trifft Post Black Metal, wenn der Track nach einem schwerfälligen Intro etwas in Schwung kommt. Bittersüße Melodien und rabiate Urgewalt fechten ein gefühlt unendliches Duell aus und suchen nach dem hoffnungsvollen Moment der Erlösung, der erst spät kommt. Kleinere Zäsuren und bewegender, emotional aufgeladener Klargesang sorgen in der zweiten Hälfte für mitreißende Momente. Hier bricht das Quasi-Quartett das Geschehen auf ein doomiges Minimum herunter, bevor die finale Explosion alles zu Kleinholz macht. Was für ein Rundumschlag.

Diese schwer in Worte zu fassende Magie erreicht „agenda:endure“ mehrfach, wenngleich man der Gleichförmigkeit erfolgreich die Stirn bietet. Wie „Hubris“ das sprichwörtliche Pferd von hinten aufzäumt und Stärke aus dem instrumentalisierten Klagelied bezieht, raubt den Atem. Klassisches Riffing und bleierne Schwere finden zusammen. Hingegen arbeitet das über-überlange „The One That Never Returns“ gekonnt mit Laut-Leise-Dynamik und stetig wechselnden Stimmungsbildern. Hier finden sich die ruhigsten und wütendsten Momente der ganzen Platte. Wenn schließlich beide Welten nach über sieben Minuten zusammenfinden, ist alles eitel.

Was auf diesem Album zusammenfindet, eigentlich nicht zusammenpassen dürfte und doch so gekonnt, so nahtlos ineinandergreift, beeindruckt. Auch wenn „agenda:endure“ im Mittelteil etwas unschlüssig wirkt, ist dieser kreative Einstand mehr als nur eindrucksvoll geworden. V/Haze Miasma jonglieren gekonnt mit Genreschubladen, wagen Neues und überschreiten Grenzen, die es eigentlich nicht geben dürfte. Viel Gänsehaut und manch eine Herausforderung ergeben eine von vorne bis hinten spannende Platte, die auch einige Jahre nach dem ursprünglichen Release noch hell strahlt. Was da wohl noch kommen mag …

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 08.12.2023
Erhältlich über: Supreme Chaos Records (Red Flame Distribution)

Facebook: www.facebook.com/VHazeMiasma

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Category: Magazin, Reviews

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