Domination Campaign – A Storm Of Steel
Wenn Jason Peppiatt nicht gerade für Psycroptic alles in Grund und Boden brüllt, dann bespielt er einen kleinen, aber überaus feinen Nebenschauplatz. Wo die Hauptband technische Extreme in den Mittelpunkt rückt, konzentrierten sich Domination Campaign auf die alte Death-Metal-Schule mit durchaus britischem Schwerpunkt. Für Drums, Recording, Mix und Mastering konnte Bandkollege Joe Haley gewonnen werden, der sich hier ebenso mit wachsender Begeisterung austobt. „A Storm Of Steel“ war bereits kurz nach dem Release des Erstlings fertig geschrieben worden und geht den eingeschlagenen Weg souverän weiter.
In acht drückenden, donnernden Kapiteln grüßt das tasmanische Duo unter anderem Bolt Thrower und Deicide. Der Name des Openers ist Programm: „Time To Die“ legt furios los, verdammt heavy und immer wieder aus dem angedeuteten Midtempo-Sektor ausbrechend. Peppiatt wirkt heiser und wütend, Haley gerbt die Felle mit donnernder Präzision, zudem schleichen sich feinste Melodieansätze – die große Neuerung dieses Albums – ein. Danach spielt „The Iron Beast“ mit der Kunstform der Zäsur, kurz und doch so verdammt effektiv, während das faulige Riff den Übergang zu den 90er Jahren in stählernder Todesmanier zelebriert.
Überhaupt ist dieses Album ein Siegeszug der extremen Metalsorte, begleitet von kriegerisch-historischen Themen, die nicht selten an Hail Of Bullets erinnern. So befasst sich „141 Days Of Terror“ beispielsweise mit der Schlacht an der Somme, eine der größten Westfront-Schlachten des Ersten Weltkriegs. Dass in jedem Riff unfassbare Wucht, Verzweiflung und Zerstörungswut liegen, passt ins Bild. Bei „D-Day“ verrät bereits der Titel, worum es geht. Domination Campaign spielen mit wechselndem Tempo, lassen die Gitarren sägen, während das voluminös produzierte Schlagzeug einen Volltreffer nach dem nächsten landet.
Los kommt man von diesen 34 Minuten so und so nicht so wirklich, weil hier so ziemlich alles stimmt. Songwriting, Produktion, Präsentation – alles greift nahtlos ineinander und strahlt Wucht, Energie, Heavyness aus. Dass hinter Domination Campaign echte Veteranen stehen, überrascht kaum, doch dass hier Psycroptic-Mitglieder am Werk sind, verblüfft doch gerne mal. „A Storm Of Steel“ setzt auf geradlinige, frontale Produktion, ohne unnötig abzustumpfen oder zu vereinfachen. Drückender, vielschichtiger Death Metal der alten Schule fährt durch Mark und Bein – ein von vorne bis hinten bärenstarker Zweitling, der es sogar mit der Hauptband aufnehmen kann.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 12.01.2024
Erhältlich über: Prosthetic Records (Cargo Records)
Facebook: www.facebook.com/dominationcampaign
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