Into The Deep – Blackfin

| 3. Januar 2024 | 0 Comments
Into The Deep

(c) Into The Deep

Unter den Meeren lässt es sich prima verkehren, offensichtlich sogar noch besser musizieren. Into The Deep entstanden 2018 aus der Ende der 90er gegründeten Band Pivot, als die Riffs heavier und der Sound härter geworden waren. Seither verfolgt man aquatische Extreme, weitestgehend rund um Death Metal angesiedelt, jedoch vornehmlich auf melodisch-progressiver Seite mit Rock- und Alternative-Einschüben angesiedelt. „Blackfin“ ist der neueste Streich des Trios aus Raleigh, North Carolina.

Bei gerade einmal sechs Songs und 25 Minuten wird zwar quantitativ nicht übermäßig viel gemacht, doch kann die Musik dieses vermeintliche Manko lockerst kaschieren. Der eröffnende Titelsong macht einiges her und stürzt sich in komplexe Welten der Extreme, wobei auf melodischer Ebene sogar so etwas wie Sehnsucht mitmischt – tief im Arrangement vergraben, schwermütig und zugleich voller Leidenschaft. Die Luft wirkt bis zum Zerreißen gespannt, zugleich kotzen sich die Vocals herrlich wüst aus. Verzweifelte Wut trifft auf Groove-artige Gebilde, zum Ende hin dreht das Ding sogar noch einmal komplett am Rad.

Am anderen Ende des Albums lauert mit „Hammerhead“ ein weiterer Leckerbissen, der drückendes Death-Thrash-Riffing durch Alternative-Gefilde jagt und damit sogar ein wenig an die frühen Nullerjahre erinnert, während gleichzeitig Gojira ums Eck linsen. Das sollte eigentlich nicht so gut funktionieren. Hingegen führt „Spaceshark“ mit seinem idyllischen Intro auf die falsche Fährte und schwingt im Anschluss den modernen Dampfhammer – forsch, verspielt und verquer zugleich. Hingegen lebt das ellenlange „Seaweed“ sein Faible für spacigen Prog vor, das im ersten Abschnitt sogar einen Hauch Tool mitbringt, nur um sich langsam zu verselbständigen.

Was Into The Deep hier abziehen, macht süchtig. Obwohl die individuellen Komponente gerne mal höchst vertraut rüberkommen, haftet dem Ergebnis eine frische Note an. „Blackfin“ ist verspielt und brutal zugleich, funktioniert in ausladenden Prog-Passagen ebenso wie in melodischem Death-Starrsinn und mag zudem das groovende Brett. Gepaart mit einem ungewöhnlichen wie spannenden aquatischen Konzept landet das US-Trio einen aufregenden Volltreffer und zugleich einen mehr als gelungenen Auftakt für dieses Musikjahr.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 03.01.2024
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/divemetal

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Category: Magazin, Reviews

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