Sable Hills – Odyssey

| 19. Juli 2024 | 0 Comments
Sable Hills

(c) Jesse Kojima

Mittlerweile sind Sable Hills beliebte Festivalgäste dies- und jenseits des Atlantiks. Die Gewinner des Metal Battle 2022 spielten bereits auf dem Wacken, dem Brutal Assault und dem Knotfest, veröffentlichten zudem zwei Alben und allerlei Kleinformate zwischen Heavyness und Melodie. Nun ist das japanische Metalcore-Quintett bei Arising Empire untergekommen, wo ihre ureigene Version von Metalcore die perfekte Bühne erhält. „Odyssey“ bestätigt abermals die Klasse der Formation aus Tokio.

Dass es dabei gerne mal ein wenig schräger zu Werke gehen darf, zeigt das abschließende „Tokyo“, das Melodiefolgen aus der Heimat und sogar einen Tonartwechsel mit Eurovision-Qualitäten aufs Parkett holt, umgeben von beißender Härte, Hardcore-Elan, ja sogar ein wenig Melodic Death/Thrash im Unterbau für entsprechendes Entertainment. Stark ist auch „No Turning Back“, für das Trevor Phipps von Unearth gewonnen werden konnte. Was unverschämt poppig und eingängig beginnt, wird mit jeder Sekunde härter, kaputter und abgefuckter – eine knapp dreiminütige Tour de Force, die Phipps mit wachsender Begeisterung zerlegt und erneut zusammensetzt.

Als weiterer Gast ist Kenta Koie von Crossfaith an Bord. Der gemeinsame Track „Battle Cry“ geht mit wachsender Begeisterung nach vorne und tritt den nächsten hymnischen Refrain los. Klar, das entspricht natürlich dem weithin bekannten Metalcore-Bild, wird jedoch mit Frische, Spielfreude und ordentlich Druck umgesetzt. Ähnliches gilt für den Titeltrack „Odyssey“, dessen Gitarrenarbeit näher denn je an diversen schwedischen Melodic Death-Wegbereitern dran ist und doch im richtigen Moment auf packenden Klargesang umschaltet. Sogar für ein kleines Breakdown bleibt Platz. Ein weiteres Highlight ist „Carry The Torch“, das zwischen Explosivität und mehrstimmigen Leads pendelt.

Natürlich gehen diese 34 Minuten viel zu schnell vorüber, doch servieren Sable Hills in aller Kürze einen Metalcore-Leckerbissen, der ums Eck denkt, der sich den Ursprüngen des Genres bewusst ist, der aber auch musikalische Elemente ihrer Heimat auf sympathische Weise mitbringt. „Odyssey“ ist ein echtes Brett von einem Album, hymnisch und derb zugleich, voller Spielwitz und Melodien, Breakdowns und Riffgewalt. In dieser Form sollte sich der willkommene, hochverdiente Aufstieg der japanischen Band fortsetzen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.07.2024
Erhältlich über: Arising Empire (Edel)

Facebook: www.facebook.com/sablehillsweb

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Category: Magazin, Reviews

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