Werewolves – Die For Us

| 17. Juli 2024 | 0 Comments
Werewolves

(c) Robert Brens

Ruppig-schroffe Brachialgewalt und bizarrer Humor: Die USPs von Werewolves sind zumindest eigenartig, wenngleich im besten Sinne. Mit der Mission, zehn Alben in zehn Jahren zu veröffentlichen, fand sich das australische Trio um Psycroptic-Schlazeuger Dave Haley im Jahr 2019. Nach mehreren Platten bei Prosthetic ist man nun wieder in Eigenregie unterwegs und bietet dem Brutalo Death Metal mit Deathgrind-Schlagseite die perfekte räudige Bühne. „Die For Us“ besinnt sich einmal mehr höchst erfolgreich auf die kauzigen Trademarks der Herren von Very Down Under.

„We All Deserve To Be Slaves“ ist gewiss eine sinnvolle Video-Auskopplung, die nicht nur sämtliche Werewolves-Trademarks mitbringt, sondern auch den zynischen Humor des Trios. Kantiger Biss trifft auf eine ähnlich wütende Abrissbirne, die sich mit wachsender Begeisterung selbst zerlegt und dabei den Nackenrotor kreisen lässt. Hohe Geschwindigkeit, heisere Vocals und möglichst ranzige Riffs verwischen die Grind-Grenzen. Das kurze Innehalten verstört, nur um danach mit doppelter und dreifacher Vehemenz die Zerstörungswut auszuleben. So kaputt hat man die Band nur selten gehört, und das könnte kaum ein größeres Kompliment sein.

Dass danach „Under A Urinal Moon“ einen Titel mit bestens bekanntem Witz einbringt, passt ins Bild. Die Musik ist jedoch bitterer Ernst und punktet mit doomigem Blackened Death. Das gedrosselte Tempo bekommt Werewolves überraschend gut und torpediert sämtliche Sinne gleichzeitig – ein manischer, ellenlanger Track, der trotz späterer Beschleunigung seine Qualitäten vornehmlich durch Psychoterror auslebt. Wieder ein paar Türen weiter serviert „Beaten Back To Life“ vertraute Kost. Die rasante Präsentation und der zermürbende Gummitwist lassen selbst Cannibal Corpse Hören und Sehen vergehen, ganz ohne Hammereinsatz.

Letztlich gibt es keine größeren Neuerungen, und das passt absolut. Werewolves wissen, wie sie mit geringen Mitteln maximalen Effekt erzielen, und leben das auf „Die For Us“ ein weiteres Mal mit wachsender Begeisterung aus. Übermäßig viel kann man zum mächtigen, dreckigen und kaputten Sound eh nicht sagen. Starkes Songwriting, starke Produktion, kauzige Umsetzung und rohe Nackenschläge am laufenden Band untermauern einmal mehr die Qualitäten der Aussies, die längst zu Königen des brutalen Abrisses aufgestiegen sind. Auf die nächsten fünf Jahre!

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.07.2024
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/werewolvesinhell

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Category: Magazin, Reviews

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