Collapse Under The Empire – Non-Album Singles & Bonus Tracks
(c) Collapse Under The Empire
Seit ihren ersten kreativen Gehversuchen 2008 zählen Collapse Under The Empire zu den Top-Post-Rock-Acts schlechthin. Chris Burda und Martin Grimm drückten der Kunst der rein instrumentalen Erzählweise nach und nach ihren Stempel auf, der sie in jüngeren Jahren unter anderem in elektronische Gefilde mit Soundtrack- und Ambient-Anteilen führte, ohne dabei auf die Wurzeln zu vergessen, wie „Recurring“ zuletzt vor knapp einem Jahr zeigte. Seit kurzem ist das Gesamtwerk unter dem Titel „Works“ als 11-CD und 12-LP erhältlich, begleitet von einigen exlusiven, raren oder zuvor sogar gänzlich unveröffentlichten Gustostückerln. „Non-Album Singles & Bonus Tracks“ erscheint nun sogar separat und vereinbart diverse Zusatzreleases der letzten 15 Jahre auf einem Tonträger.
Hier finden sich natürlich einige Schönheiten, die bestenfalls echten Kennern bislang vertraut waren. Dazu zählt „Anomaly“, das, wie diverse andere Tracks dieser Zusammenstellung, bereits auf der LP-Werkschau „The End Of Something“ enthalten war und immer noch hell strahlt. Hier nähert sich die Mischung aus Post Rock und leicht synthetischen Einflüssen der Perfektion an und unterstreicht die Klasse von Collapse Under The Empire. Die sogenannte ‚Single Version‘ von „Sacrifice“ dauert immer noch stattliche sechs Minuten und lässt es an nichts mangeln. „Beyond Us“ greift ihr 2020er Album auf und wagt sich sukzessive in emotionale Untiefen vor, während das blubbernde, nervöse „Dragonfly“ mit seinen hektischen, nahezu metallischen Eruptionen regelrecht unter den Fingernägeln brennt. Das schmerzt gar wohlig.
Besonders interessant sind jedoch die vier bis dato unveröffentlichen Songs am Ende dieser Platte. Das frühlingshafte „Arise“ mit seiner hoffnungsvollen Aufbruchstimmung wirkt voller Energie und zarter Hoffnung, zeichnet sich durch Herz und ausgesuchte Freude aus. „Echoes“ gibt sich eine Spur nachdenklicher. Ein schwer greifbarer Nebel liegt über dem Geschehen und kollidiert mit warmen, dennoch fordernden Gitarrentönen, bevor der Achtminüter „Lost In Time“ alle Qualitäten von Collapse Under The Empire in ein Epos packt – überdimensional, anspruchsvoll und wechselhaft, dabei zu jeder Zeit leichtfüßig und alles andere als langatmig. Mit der kleinen Coda „In Amber“ darf das Geschehen in feinsinnigen Effektschleifen abebben.
Letztlich ist „Non-Album Singles & Bonus Tracks“ Dienst am Fan, eine schöne Sache für Komplettisten, die zugleich prima Einblick in das Schaffen des Duos gewährt. So ziemlich jede Ära von Collapse Under The Empire ist auf die eine oder andere Weise repräsentiert, von klassischer Post-Rock-Ästhetik bis hin zu Soundtrack und Synthetik, harmonisch neben- und miteinander. Die unveröffentliche Draufgabe serviert zudem mehr als unterhaltsames Material, das locker auf mehr oder minder jedes der letzten Alben gepasst hätte. Einmal mehr unstreichen Burda und Grimm ihren Ausnahmestatus mit beneidenswerter Leichtigkeit.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 09.08.2024
Erhältlich über: Finaltune Records (Broken Silence)
Website: www.collapseundertheempire.com
Facebook: www.facebook.com/collapseundertheempire
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