Deliver The Galaxy – Bury Your Gods
(c) n’Rico Kreim
Was wäre, wenn die Menschheit nicht alleine in diesem Universum wäre? Deliver The Galaxy widmen sich diesem Thema nun auf Albumlänge und tauchen in eine alternative Realität ein, in der eine außerirdische Rasse die Erde zu Zeiten der Sumerer (etwa 3. Jahrtausend v. Chr.) besuchte und Wissen zum Bau der Pyramiden vermittelte. Zugleich forderten sie die Verbannung bestehender Gottheiten, um sich dem außerirdischen Himmelswesen zu unterwerfen. Der Titel „Bury Your Gods“ kommt somit nicht von ungefähr.
Auch der Sound macht einiges her, zumal die Herren aus dem Harz den Härtegrad deutlich nach oben schrauben und ihren Melodic Death Metal zugleich deutlich breiter aufstellen. Das zeigt sich unter anderem im angenehm modern anmutenden „Deadlight“. Erstmals darf etwas Klargesang mitmischen, sorgt für eingängige Strophen und wird im Anschluss von drückender, geradezu mächtiger Härte zerlegt. „Shadows“ bemüht dieses neue Werkzeug ebenso inmitten Düsternis und erstaunlich semi-balladesker Anleihen. Zwischen den Stühlen tauchen sogar einzelne Gothic-Anleihen auf, die Deliver The Galaxy sehr gut zu Gesicht stehen.
Ebenso setzt es gewohnt mächtiger, zermalmende Tracks mit kleinen, bissigen Hooks. „Unsterblich“ fällt definitiv in diese Kategorie, spielt gekonnt mit deutschen Lyrics, gibt sich deftig, heftig und überrascht mit etwas Blast-Action. Der Titelsong „Bury Your Gods“ erschafft hingegen ein massives, kurzweiliges Bollwerk, das den Göteborger Sound in die Moderne holt. Deliver The Galaxy schrecken keinesfalls vor kleineren synthetischen Experimenten zurück, siehe und höre der Abgang „PE3“. Und dann ist da noch die Urgewalt von „Live.Die.Repeat“, das das Mantra des Quartetts auf den Punkt bringt, beherzt zulangt und stellenweise sogar etwas an Amon Amarth erinnert.
Deliver The Galaxy wagen etwas, ohne sich zu weit von ihrem Sound zu entfernen. Diese Evolution auf Raten bekommt dem deutschen Melodic-Death-Quartett sehr gut. Auf ihrem nunmehr dritten Album bleibt die musikalische DNA stets klar erkennbar, begleitet von kleineren Experimenten in gefühlt sämtlichen Himmelsrichtungen sowie einem guten, nachvollziehbaren Konzept. „Bury Your Gods“ macht ordentlich was her, strengt die Nackenwirbel an, geht ins Ohr, fordert sogar etwas heraus. Die Mischung stimmt bei Deliver The Galaxy, die sich mit dieser Platte für höhere Weihen empfehlen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 30.08.2024
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)
Website: www.deliverthegalaxy.com
Facebook: www.facebook.com/deliverthegalaxy
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