A Swarm Of The Sun – An Empire

| 6. September 2024 | 0 Comments
A Swarm Of The Sun

(c) Anders Carlström & Jakob Berglund

In den mehr als fünfeinhalb Jahren seit dem Release von „The Woods“ ist die Welt von und rund um A Swarm Of The Sun eine komplett andere geworden. Greifbare globale Veränderungen sowie unvorhergesehene Ereignisse im privaten Umfeld erstickten die Arbeiten am nunmehr vierten Album bereits 2019, als erste Ideen und Konzepte gefunden worden waren. Erik Nilsson und Jakob Berglund fanden mit ordentlich Abstand doch wieder zueinander und trieben die Evolution des gemeinsamen Sounds an. „An Empire“ fällt gewältiger und umfangreicher als sämtliche Vorgänger aus und konzentriert sich mehr denn je auf den Effekt musikalischer Texturen.

71 Minuten erdrücken und zeigen ein Duo, das sich gerne Zeit lässt. Selbst der kürzeste Song, „The Burning Wall“, überschreitet die Sieben-Minute-Marke und klingt für die beiden Schweden nahezu direkt. Zielstrebiges Schreiten trifft auf butterweichen, fragilen Gesang, während ein Sturm aufzieht. Die Instrumentierung schwillt an, nimmt sich für intime, emotionale Momente zurück und tritt ein urplötzliches, kathartisches Finale los. Hingegen setzt der unwesentlich längere Opener „This Will End In Fire“ auf Understatement und puren Minimalismus. Die Vocals wirken wie ein weiteres Instrument, tief im Arrangement verborgen, das sich zart mäandernden, sakral angehauchten Noten widmet.

Während dieser plötzliche Abbruch kurz vor dem Höhepunkt noch verwundert, kommt in „The Pyre“ die gesamte Klasse von A Swarm Of The Sun durch. Der butterweiche Gesang inmitten donnernder, doomiger Strophen arbeitet auf einen überdimensionalen Höhepunkt hin, abermals von Orgel-artigen Tönen begleitet. Kurz vor dem vermeintlichen Höhepunkt bricht das Duo ab und geht die Angelegenheit von vorne an. Marschierende Drums, Sludge- und Drone-Töne, dann dieser plötzliche Wutausbruch – ein wirkliches Wunderwerk. Hingegen bleibt  „Anthem“ sehr lange ruhig, fast schon unscheinbar. Effekte, etwas Synthetik und eine zarte Stimme tänzeln durch den Nebel, lassen das Arrangement Minute für Minute weiter anschwellen … und tauchen plötzlich unter.

Diese beiden letzten Tracks dauern jeweils 18 Minuten, üben sich in ausladender Detailarbeit und lassen sich mit wachsender Begeisterung Zeit. So viel Zeit. Dass sich keiner dieser oder der anderen Songs auch nur annähernd langatmig anfühlt, spricht mit Sicherheit für Nilsson und Berglund. Was sich auf den letzten Platten bereits angedeutet hat, wird auf „An Empire“ begeisternde Wirklichkeit: A Swarm Of The Sun haben ihr Opus Magnus geschrieben, die perfekte Mischung für ihren XXL-Wahnsinn gefunden und schaffen dabei einzigartige düstere Stimmungsbilder, denen man nicht entziehen kann. Einfach fallen lassen und mit willkommener Mühe wieder auftauchen: A Swarm Of The Sun sind endlich ganz oben angekommen, wo sie schon längst hingehören.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 06.09.2024
Erhältlich über: Pelagic Records (Cargo Records)

Website: www.aswarmofthesun.com
Facebook: www.facebook.com/aswarmofthesun

Slider-Pic (c) Pelagic Records

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Category: Magazin, Reviews

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