Psychlona – Warped Vision

| 24. September 2024 | 0 Comments
Psychlona

(c) Jony Hunter

Seit 2018 veröffentlichen Psychlona im lockeren Zwei-Jahres-Rhythmus neue Musik. Das britische Quartett, das vor nicht allzu langer Zeit zwei neue Musiker begrüßen durfte und bei der Gelegenheit das eigene Songwriting deutlich breiter aufstellte, steht für abgehangenen, leicht verplanten Rock aus der Wüste zwischen Stoner-Riffs und psychedelischen Anwandlungen. Mit Magnetic Eye haben die Herren von der Insel nun wieder eine neue Heimat und liefern mit „Warped Vision“ einen sehr bekömmlichen, unterhaltsamen Einstand ab.

Der schrubbende und zugleich verspielte Opener „Jasmine“ ist eine entspannte Kampfansage, richtig schön lässig und doch intensiv. Ein stetes Wechselspiel zwischen lockerer Psychedelia und treibendem Desert Rock macht Laune, die Vocals brennen sich direkt ein, nur um die nächste Zäsur samt schrubbendem Basslauf aufzubauen. Etwas Stop & Go hier, etwas Jam da – es kann so einfach sein. „Let’s Go“ wäre hinsichtlich Songtitel vielleicht der passendere Start gewesen, doch verliert sich der Track erst einmal in einem ellenlangen Intro. Der folgende Stoner-Doom-Stomper geht dafür ordentlich nach vorne, bohrt sich tiefer und tiefer in das Unterbewusstsein, bietet höchsten Unterhaltungswert und riecht zudem angenehm ranzig.

Überhaupt wird dieses Album immer eigenwilliger und doch bekömmlicher, so wie das bei Psychlona inzwischen wohl üblich ist. Das verträumte „Split“ fühlt sich im Weltraum wohl und tankt sich durch zurückgenommene, weit offene Klangwelten, die hinsichtlich Intensität kaum zu bändigen sind. Dass der Track dennoch luftig und verspielt wirkt, passt ins Bild, episches Solo inklusive. Ein paar Türen weiter haut „Topanga“ gewaltig auf die Kacke und bemüht ein abgehangenes Blues-Rock-Motiv, das perfekt zum Wüstenstomper passt. Ruppiges, lautmalerisches Auftreten, Riffs ohne Ende und beseelter bis verpeilter Gesang – auch dieses Rezept geht letztlich auf.

Und so konsolidieren sich Psychlona letztlich auf hohem Niveau. Zwar fehlt dieses mal ein absoluter Standout wie „Blast Off“, dafür wirkt die gesamte Platte deutlich geschlossener und stärker. Die Wüste lebt auf „Warped Vision“, gerade während diesen schier endlosen Psych-Trips, die sich mit wachsender Begeisterung festbeißen, nur um von einer wahren Riffwand zerlegt zu werden. Das britische Quartett betont die Extreme seines Sounds mehr und mehr, ohne sich dabei zu verrennen oder an Wucht einzubüßen. Auch auf ihrem vierten Streich liefern Psychlona in Bestform ab.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 27.09.2024
Erhältlich über: Magnetic Eye Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Psychlona

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Category: Magazin, Reviews

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