Temple Of Dread – God Of The Godless

| 30. September 2024 | 0 Comments
Temple Of Dread

(c) Tom Hoffmann

Binnen kürzester Zeit konnten sich Temple Of Dread zu echten Garanten für ranzige, räudige und packende Old School Death Metal-Qualitätswäre entwickeln. Das ostfriesische Trio steht für Beständigkeit und Authentizität, ohne sich dabei in der belanglosen Beliebigkeit zu verlieren. Für ihr nunmehr fünftes Album „God Of The Godless“ bewegen sie sich in vertrauten Gefilden und transportieren etatmäßige Splatter-Themen in die Welt der Mythen und Legenden.

Zugelangt wird von der ersten Sekunde an, und „Carnage Ritual“ packt alles, was das Trio ausmacht, in 260 wilde Sekunden. Temple Of Dread fallen mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus, schlagen wild um sich und spucken heisere, rohe Vocals aus, die durch Mark und Bein fahren. Düsteres Unheil mittendrin, präzise Gitarrenarbeit und eine drückende Rhythmusabteilung runden das Ding ab. Dröhnendes Bassgewitter und bleierne Schwere begleiten „Monstrosity Divine“, ein stampfendes Midtempo-Epos, das kaum zerstörerischer ausfallen könnte. Auch wenn es in weiterer Folge schon mal deutlich schneller und aggressiver zu Werke geht, ist es gerade die bewusste Reduktion, die so richtig zulangt.

Ein weiteres Highlight ist „Sacrifical Dawn“, für das die Ostfriesen einmal mehr mit Marc Grewe (Asinhell, ehem. Morgoth) einen echten Ausnahmegast gewinnen können. Beiläufiges Sägen, eine sich enger ziehende Schlinge sowie ein wütender, hervorragend aufgelegter Grewe in Bestform lassen keine Zweifel zu. „Demise Of Olympus“ vollendet den mythologischen Umzug und zelebriert den griechisch-antiken Zusammenbruch auf gewohnt erhabene, zähe und zermalmende Weise. Das Tempo ebbt ab, der infernale Groove spielt sogar mit Death-Doom-Konzepten und fällt doch nie aus dem Rahmen. Auch hier zünden Temple Of Dread spät die zweite Raketenstufe, auch hier funktioniert das wunderbar.

Temple Of Dread setzen auf altbewährte Qualitäten, und das ist eine sehr, sehr gute Sache. Das bewusst brachiale, ranzige Auftreten erinnert natürlich an alte Granden samt Florida-Einschlag, doch tappt das Trio nie in die Beliebigkeitsfalle. Hier langt alles beherzt zu, weiß alles zu unterhalten und brennt so richtig schön unter den Fingernägeln. „God Of The Godless“ untermauert einmal mehr die große Klasse der Old-School-Fraktion, die in dieser Form wieder ganz entspannt mit der internationalen Spitzenklasse mithalten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.10.2024
Erhältlich über: Testimony Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/TempleofDread

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Category: Magazin, Reviews

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