The Crown – Crown Of Thorns

| 8. Oktober 2024 | 0 Comments
The Crown

(c) Daniel Johansson

Alles neu, alles anders und doch alles so vertraut: Nach den beiden Schwesteralben „Cobra Speed Venom“ und „Royal Destroyer“ gab es für The Crown in vielerlei Hinsicht einen Neustart. Letztlich blieben nur die beiden Gründungsmitglieder Marko Tervonen (Gitarre) und Johan Lindstrand (Vocals) über, mit Mikael Norén und Mattias Rasmussen wurde die Rhythmusabteilung komplett neu besetzt, während der langjährige Gitarrist Marcus Sunesson erst vor wenigen Monaten und nach fast zehnjähriger Abstinenz ein Comeback feierte. Auch musikalisch wählte man einen anderen Ansatz und arbeite sich dieses Mal von hinten nach vorne: Erst entstand das Artwork für „Crown Of Thorns“ (bis Ende der 90er ursprünglicher Name der Band), dann folgte die bewusst extremere Musik.

Tervonen versteht diese Extreme in vielerlei Hinsicht – härter, brutaler, aber auch melodischer und epischer. Was sich erst einmal wie ein 08/15-Mission-Statement liest, geht tatsächlich auf. Das bewiesen bereits die Vorboten, darunter das knackige „Churchburner“. Knackiges Riff, wüste Death-Thrash-Attacken und ein Lindstrand in Bestform nehmen keine Gefangenen. Zudem zeigt sich das runderneuerte Line-up richtig stark, vom soliden Drum- und Bassfundament mit hohem Tempo bis hin zu den rasiermesserscharfen Attacken. Selbst für Blackened Death und etwas Melodie bleibt Platz. Dass sich „Gone To Hell“ zum sympathischen Stomper mit Melodic-Death-Intensität entwickelt, passt ins Bild. Hier klappt das gedrosselte Tempo prima.

Wiederholte Häutungen treiben den Sound der Nordlichter bis zum Äußersten. Da wäre beispielsweise „Where Nightmares Belong“, einer der härtesten und rasantesten Songs der Bandgeschichte – meint man zumindest, bevor mittendrin die Stimmung kippt, Eingängigkeit andeutet und mit massivstem Groove-Wahnsinn in den nächsten Blackened-Part führt. Das eröffnende „I Hunt With The Devil“ serviert hingegen The Crown in Reinkultur, bringt sämtliche Stärken auf den Punkt und glänzt zudem mit unheimlichen, gespenstischen Einschüben am Höhepunkt. Und dann ist da noch das epische „The Storm That Comes“, das sämtliche Stärken in sieben wahnwitzigen Minuten bündelt und vor allem durch bleierne Schwere auftrumpft. Die schiere Wucht dieses Songs lässt das Gebälk erzittern.

Tatsächlich erfüllen The Crown ihre Mission auf ganzer Linie und reizen ihren Sound gekonnt aus. „Crown Of Thorns“ klingt insgesamt düsterer und brutaler, ohne dabei auf die stets präsente feine Klinge zu verzichten. Dieser Schritt zu mehr musikalischer Breite bekommt den Schweden richtig gut, unterstützt von einem hörbar hungrigen Line-up, das sich verausgabt. Und so gelingt die gewünschte Abgrenzung zu den letzten beiden Platten, ohne alles über den Haufen zu werfen – ein bärenstarker kreativer Schritt, der einmal mehr die herausragenden Qualitäten der Veteranen untermauert.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.10.2024
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Website: thecrownofficial.com
Facebook: www.facebook.com/thecrownofficial

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES